Hardenstein: Positive Wende?
Ich kann den Kommentar der WAZ-Redakteurin Frau Schild nur voll und ganz unterstützen (WAZ-Online-Kommentar: „Witten: Hardenstein-Anmeldezahlen verheißen nichts Gutes“/27.4.20 Witten_ Hardenstein-Anmeldezahlen verheißen nichts Gutes). Die ungute Auseinandersetzung um die Zukunft der Hardenstein-Gesamtschule und anderer Wittener Schulen (z.B. der Albert-Reichwein-Realschule) im Zusammenhang mit sog. stadtfremden Schüler_innen hat eine lange Geschichte. Allerdings deutet sich aktuell eine positive Wende an, wie die WAZ am 28.4.20 berichtet (WAZ-Online: „Witten: Hardenstein-Gesamtschule doch für Auswärtige offen?“/28.4.20 Witten_ Hardenstein-Gesamtschule doch für Auswärtige öffnen, ergänzend sei das Schreiben einer Bürgerin und ein verwaltungsinterner Schriftwechsel beigefügt: Hardenstein Schriftwechsel). Vielleicht wird ja auch die falsche Entscheidung zur Adolf-Reichwein-Realschule noch einmal korrigiert.
Hier die Chronologie meiner zurück liegenden Interventionen und Beiträge (Beiträge durch Klicken auf die Titel öffnen):
Corona: Schweden – ein schlechtes Beispiel
Aktuelle Ergänzung: „Wenige Hundert Fälle pro Tag/RKI nennt Zielwert für deutliche Lockerungen“ https://www.n-tv.de/panorama/RKI-nennt-Zielwert-fuer-deutliche-Lockerungen-article21737067.html
Wozu das Ausleben von „Freiheiten“ in Zeiten von Corona führen kann, zeigt das Beispiel Schweden:
→ Schwedische Forscher verrechnen sich: Gleich zwei Corona-Studien über Schweden zurückgezogen https://web.de/magazine/news/coronavirus/forscher-verrechnen-corona-studien-schweden-zurueckgezogen-34641336
→ Coronavirus: Schweden lässt alles offen – nun werden die dramatischen Folgen sichtbar https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/coronavirus-schweden-herdenimmunitaet-todeszahlen-folgen-urlaub-symptome-id228974057.html
Wollen die Lockerungsfanatiker das? Wollen FDP und AfD das? Die Kanzlerin hat am 23.4.20 eindringlich gemahnt und gewarnt:
→ EU-Hilfen, Lockerungen und eine Warnung – Merkels entscheidende Aussagen im Überblick https://www.welt.de/politik/deutschland/article207448891/Corona-Erklaerung-Merkels-entscheidende-Aussagen-im-Ueberblick.html
Warum sie damit Recht hat, zeigt die instruktive Einschätzung des Virologen Christian Drosten:
→ „Eine ganz andere Wucht“: Drosten warnt vor zweiter Corona-Welle https://www.n-tv.de/panorama/Drosten-warnt-vor-zweiter-Corona-Welle-article21726926.html?utm_source=pocket-newtab
Corona: Etiopia-Witten – Spendenaufruf
Während sich unsere Stadt und Deutschland hoffentlich – wenn nicht durch leichtsinnige und fahrlässige Lockerungen wieder in Frage gestellt – an einen „beherrschbareren“ (Gesundheitsminister Jens Spahn) Umgang mit COVID-19 herantastet, sieht es in anderen Ländern, die natürlich auch Opfer der Pandemie* sind, anders aus. Hier ein Beispiel aus der Wittener Partnerstadt Mekelle in Äthiopien (zur Partnerstadt Mekelle: https://win.witten.de/staedtepartnerschaften/mekelle/) und ein damit verbundener Spendenaufruf von Etiopia-Witten:
→Link zum Spendenaufruf von Etiopia-Witten: https://www.etiopia-witten.de/COVID_19_Spenden.html
Die Situation in Mekelle und Äthiopien dürfte in den meisten sog. armen Ländern ähnlich schlecht sein. Deshalb ergänzend ein Spendenaufruf der Welthungerhilfe:
→Link zum Spendenaufruf der Welthungerhilfe: https://www.welthungerhilfe.de/corona-spenden/
*Pandemie: sich weit ausbreitende, ganze Landstriche, Länder erfassende Seuche; Epidemie großen Ausmaßes
Fehlentwicklungen mit Folgen für die zukünftige Qualität der Ratsarbeit
Die Kommunalwahlen stehen vor der Tür, und diverse kommunalpolitische Formationen scharren mit den Füßen, um wieder im Rat präsent zu sein. Wer dann da präsent ist und wie die Qualität der Ratsarbeit in den nächsten fünf Jahren aussehen wird, dürfte auch davon abhängen, mit welcher Mentalität Formationen ihre Wahlkampagne vorbereiten.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf einige ältere Beiträge von mir hinweisen, die Fehlentwicklungen skizzieren, denn: Läuft’s schief, wird die Ratspräsenz der fehlentwickelten Formationen die Stadt in einer schwierigen Phase – es sei nur auf die Auswirkungen von Corona* verwiesen – nicht weiter bringen.
Hier die Beiträge: „Fehlentwicklung 1: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bild‘ ich einen Arbeitskreis“/12.11.18, „Fehlentwicklung 2: Kenntnisfrei, ich bin dabei“/!“/12.11.18 und „Fehlentwicklung 3: Magische Ausstrahlungskraft des Namens“/13.11.18.
*Zu den möglichen negativen Auswirkungen von Corona z.B. auf den städtischen Haushalt siehe mein Beitrag: „Corona: Städtischer Haushalt – keine schönen Aussichten!“/7.4.20.
Corona: Maskenpflicht auch in Witten wünschenswert!
Aktuelle Ergänzung 23.4.20: Das ging ja überraschend schnell. Super! hier der einschlägige WAZ-Online-Artikel vom 22.4.20: Witten_ Bürger und Städte begrüßen Maskenpflicht ab Montag
Bei meinen Einkäufen in der Wittener Innenstadt musste ich feststellen, dass viele Kund-innen in den Geschäften noch keine Masken tragen (auf Sicht: auch viele Nutzer_innen des ÖPNV) . Diese Kund-inen haben offenbar die Wichtigkeit von Masken zur Unterbindung der Übertragung des Corona-Virus nicht begriffen.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch einmal unterstreichen: Selbst einfache Stoffmasken schützen andere Menschen weitgehend vor einer Übertragung des Coronavirus und auf diesem Wege vermittelt auch die Träger_innen der Masken selbst. Insofern ist die Einführung einer Maskenpflicht in Jena* und Münster ** aus meiner Sicht vorbildlich, und es ist bedauerlich, dass das Land NRW sich bisher nicht zu einer Maskenpflicht durchringen konnte.
Denn die Kanzlerin hat Recht, wenn sie auf die Fragilität der bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Pandemie hinweist („dünnes Eis“) und davor warnt, dass zu weitgehende Lockerungen zu einer erneuten Verschärfung der Situation führen könnten („Öfffnungsdiskussionsorgien“)***.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für sinnvoll, dass auch in Witten möglichst umgehend eine Maskenpflicht eingeführt wird, um gesundheitliche Gefahren, die aus Fahrlässigkeit resultieren, zu vermeiden. Eine verbindliche kommunale Regelung muss ja nicht gleich mit Bußgeldern verbunden sein. Dass es auch andere Sanktionsmöglichkeiten gibt, demonstriert Münster (s. Link** unten). (mehr …)
Corona: Lockerungsbeschluss
Aktuell hier unkommentiert ein Link zum Lockerungsbeschluss der Bundesregierung und Ministerpräsidenten im Wortlaut (aus ntv 15.4.20/Politik/Schulen, Läden, Kontaktverbot/Der Lockerungsbeschluss im Wortlaut):
Lockerungsbeschluss: https://www.n-tv.de/politik/Der-Lockerungsbeschluss-im-Wortlaut-article21716860.html
Corona: Sorgen und Sorgen 2
Diese berechtigten Sorgen macht sich der Ministerpräsident von Baden-Würtemberg Winfried Kretschmann:
„Berlin (dpa) – Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erwartet für die Zeit nach der Corona-Krise harte Verteilungskämpfe.
„Machen wir uns nichts vor: Das wird eine harte Debatte geben, wer die Kosten für die Rettungspakte trägt“, sagte der Grünen-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Letztlich werde die gesamte Bevölkerung dafür bezahlen: „Die meisten Menschen werden nach der Corona-Krise erstmal ärmer sein.“ Baden-Württemberg zum Beispiel spanne für fünf Milliarden Euro einen Schutzschirm, der Betrag sei binnen zehn Jahren zu tilgen. „Das heißt: Eine halbe Milliarde im Jahr muss im Haushalt anderswo eingespart werden. Das Geld fällt ja nicht vom Himmel.“ © dpa“
Derart berechtigte Sorgen sind auch kurz- und vor allem mittelfristig in Bezug auf den NRW-Landeshaushalt und den Wittener städtischen Haushalt angebracht. In NRW beläuft sich der Rettungsschirm des Landes – Schutzschild genannt – auf einen Nachtragshaushalt 25 Mrd. (+ Bürgschaften 8,5 Mrd.). Zum städtischen Haushalt siehe mein Beitrag „Corona: Städtischer Haushalt – keine schönen Aussichten!“/7.4.20. Wie Herr Kretschmann richtig feststellt: „Das Geld fällt ja nicht vom Himmel“.
Und diese Sorgen macht sich Herr Harald Kahl, Ratsmitglied und 1. Vorsitzender des bürgerforums Witten (Quelle: facebook-Auftritt des bürgerforums/6.4.20):
„❗Harald Kahl sieht Krise (gemeint ist wohl die Corona-Krise/K.R.) für die Kultur als zweischneidig❗
„Zwar gibt es Künstler wie mich und andere Kulturschaffende, die eh als Individualisten quasi ,aus sich heraus‘ arbeiten, Komponisten, Literaten, Solisten und andere. Diese empfinden dieses ,auf sich selbst zurück geworfen Sein‘, die Verlangsamung und dieses Weggehen vom hektischen Konsum sogar als wohltuend.“
„Aber uns fehlen natürlich andererseits das Publikum, die Ausstellungen, die Käufer, die Lesungen, der Austausch usw. Kunst braucht Austausch. (mehr …)
Corona: Ein instruktiver kritischer Kommentar und Beitrag eines Schweizer Arztes
COVID-19 – eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen/Gastkommentar von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt/aus: Die Mittelländische Zeitung – FORSCHUNG / MEDIZIN / POLITIK/7.4.20/ (Hier der Link zum ganzen Kommentar: https://www.mittellaendische.ch/2020/04/07/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/):
Überlegungen eines besorgten Schweizer Bürgers
„Vorwort: Wieso nehme ich überhaupt Stellung?
Aus 5 Gründen:
1. bin ich mit meiner Stiftung «EurAsia Heart – A Swiss Medical Foundation» seit mehr als 20 Jahren in EurAsien tätig, habe fast ein Jahr in China gearbeitet und seit 20 Jahren eine kontinuierliche Verbindung zum «Union Hospital of Tongji Medical College/Huazhong University of Science and Technology» in Wuhan, wo ich eine meiner vier Gastprofessuren in China habe. Die 20-jährige Verbindung zu Wuhan habe ich auch in den jetzigen Zeiten konstant aufrechthalten können.
2. ist COVID-19 nicht nur ein Problem der mechanischen Beatmung, sondern betrifft das Herz in ähnlicher Weise. 30% aller Patienten, welche die Intensivstation nicht überleben, versterben aus kardialen Gründen.
3. ist die letzt-mögliche Therapie des Lungenversagens eine invasiv-kardiologische, respektive kardiochirurgische: die Verwendung einer «ECMO», der Methode der «extrakorporellen Membran-Oxygenation», d.h. die Verbindung des Patienten mit einer externen, künstlichen Lunge, welche bei diesem Krankheitsbild die Funktion der Lunge des Patienten so lange übernehmen kann, bis diese wieder funktioniert.
4. bin ich – ganz einfach – um meine Meinung gefragt worden.
5. sind sowohl das Niveau der medialen Berichterstattung wie auch sehr viele Leser-Kommentare nicht ohne Widerspruch hinzunehmen und zwar in Bezug auf Fakten, Moral, Rassismus und Eugenik. Sie benötigen dringend einen Widerspruch durch zuverlässige Daten und Angaben.
Die dargelegten Fakten entstammen wissenschaftlichen Arbeiten, welche ein «peer-review» durchlaufen haben und in den besten medizinischen Zeitschriften publiziert worden sind. Viele dieser Fakten waren bis Ende Februar bekannt. Hätte man diese medizinischen Fakten zur Kenntnis genommen und wäre man fähig gewesen, Ideologie, Politik und Medizin zu trennen, wäre die Schweiz heute mit grosser Wahrscheinlichkeit in einer besseren Lage: wir hätten pro Kopf nicht die zweitmeisten COVID-19-positiven Leute weltweit und eine bedeutend kleinere Zahl an Menschen, welche ihr Leben im Rahmen dieser Pandemie verloren haben. Zudem hätten wir mit grosser Wahrscheinlichkeit keinen partiellen, unvollständigen «Lock-down» unserer Wirtschaft und keine kontroversen Diskussionen, wie wir hier wieder «herauskommen».
Anmerken möchte ich noch, dass alle wissenschaftlichen Arbeiten, die ich erwähne, bei mir im Original erhältlich sind.“
Weiter Inhalte des Kommentars: 1. Die Zahlen in den Medien; 2. «Eine gewöhnliche Grippe»; 3. «Es sterben nur alte und kranke Patienten»; 4. Diese Pandemie war angekündigt; 5. Politische Aspekte – Propaganda; 6. Woher stammt dieses Virus?
Vor dem Hintergund der akruellen Diskussion in Deutschland werden ausführlich nur die Punkte „7. Was wissen wir? Was wissen wir nicht?“, „8. Was können wir aktuell tun?“ und „9. Zukunft“ zitiert:
„7. Was wissen wir? Was wissen wir nicht? (mehr …)
Corona: Panik ist schlecht, Leichtsinn aber auch
Seit kurzem wird eine epidemiologische Studie zu den Folgen von Corona in Heinsberg über Stock und Stein promotet. Tenor: Endlich eine wissenschaftliche Basis für eine baldige Lockerung. Allerdings gibt es berechtigte Kritik.
Hier der Link zu einem kritischen Artikel zur Heinsberg-Studie: Süddeutsche Zeitung/10.4.2020: „Kritik und Zweifel an Studie aus Heinsberg“ https://www.sueddeutsche.de/wissen/heinsberg-studie-herdenimmunitaet-kritik-1.4873480.
Und hier ein Link zu einem weiteren kritischen Artikel: Zeit Online/10.4..2020 „Kritik an Corona-Studie aus Heinsberg“ https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/heinsberg-studie-coronavirus-hendrik-streeck-storymachine-kai-diekmann.
Ich kann in Zusammenhang mit Corona nur dem letzten Satz des Artikels der Süddeutschen Zeitung beipflichten: „Eine Rückkehr zur Normalität auf Grundlage der Heinsbergstudie scheint nach dem gegenwärtigen Stand übereilt“. Also: Nicht den Wunsch zur Basis des privaten und politischen Handelns machen! Panik* ist schlecht, Leichtsinn aber auch.
*Zu Panik siehe mein Beitrag „Panik und Aktionismus sind schlechte Ratgeber“/21.8.2019.
Corona: Internes Strategiepapier des Innenministeriums!(?)
Am 7.4.20 informiert abgeordnetenwatch.de: https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/informationsfreiheit/das-interne-strategiepapier-des-innenministeriums-zur-corona-pandemie über ein instruktives Strategiepapier des Innenministeriums. Von einigen Kommentatoren wird bezweifelt, dass das Papier authentisch ist. Ich gehe erst einmal von der Authentizität aus:
„Das interne Strategiepapier des Innenministeriums zur Corona-Pandemie
Das Bundesinnenministerium hat ein Strategiepapier ausgearbeitet, das den Umgang der Bundesregierung mit der Corona-Pandemie vorzeichnen soll. Zahlreiche Medien liegt das Dokument zwar vor, doch sie zitieren daraus nur auszugsweise – veröffentlichen tun sie es nicht. Auch das Innenministerium selbst machte das Dokument bisher nicht zugänglich. Unser Partnerprojekt FragDenStaat hat das Strategiepapier nun veröffentlicht.Wir dokumentieren es hier: