Fehlentwicklung 3: Magische Ausstrahlungskraft des Namens

Leider grassiert insbesondere bei Wählergemeinschaften, die nicht vom Licht überörtlich organisierter politischer Formationen zehren (oder unter deren Schatten leiden: Stichwort „Krise der Volksparteien“), häufig die Illusion, der Name der jeweiligen Organisation habe gleichsam eine magische Ausstrahlungskraft.

Dabei spielt gerade bei Wählergemeinschaften (siehe dazu meine Beiträge „Chancen einer Wählergemeinschaft …“/4.12.13, „Ins Stammbuch geschrieben„/29.12.13 und „Ins Stammbuch II …„/11.1.14) das politische Standing der einzelnen Kandidat_innen vor Ort eine entscheidende Rolle für das Wahlergebnis, das sich aus Persönlichkeitswahlen in den Wahlbezirken zusammen setzt. Das wird belegt in meinen Beiträgen „Nichts ohn‘ Ursach …“ (siehe mein Beitrag Fehlentwicklung 1) und „Wahlergebnisse Kommunalwahl 2014 vorläufige Einschätzung“/30.9.14, speziell in der Ergebnisliste der Wählergemeinschaft bürgerforum in den Wahlbezirken bei den Wahlen 2009/2014 (Ergebnisliste Kommunalwahlergebnisse bürgerforum 2014 und Flyer mit Kandidat_innen in den Wahlbezirken  buergerforum_flyer_2014_web).

Merke: Das Standing* in den Wahlbezirken fällt gewöhnlich nicht vom Himmel, sondern muss erarbeitet werden. Wer zu dieser vertrauensbildenden Arbeit keine Lust hat, steuert schnurstracks auf eine Minifraktion zu. Wahlergebnisse sind erfahrungsgemäß kein sicheres Bankguthaben und können auch drastisch in den Keller gehen. Beispiel: „Wittener Bürger Gemeinschaft“ (WBG, die älteste Wittener Wählergemeinschaft: existiert seit 1999), siehe dazu die Entwicklung der Wahlergebnisse der WBG in den Wahlbezirken in meinem Beitrag „Nichts ohn‘ Ursach …“ und „Wahlergebnisse Kommunalwahl 2014 …“ (s.o.).

* Nur als Beispiel: Was mein persönliches Standing bei Wahlen anbetrifft, waren z.B. meine relativ guten Ergebnisse vor Ort in Herbede-Vormholz bei den letzten Wahlen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf einen irgendwie gearteteten Ärzte-Hype zurückzuführen. Die Ergebnisse waren auch schon vor der Kandidatur eines örtlichen Arztes bei den diversen zurückliegenden Wahlen gut (siehe dazu wieder „Nichts ohn‘ Ursach …“ in Fehlentwicklung 1). Warum? S.o.. Darüber hinaus lässt sich bei der Analyse der Wahlergebnisse des „bürgerforums“, das manchmal fälschlicherweise als „Ärztepartei“ qualifiziert wird, feststellen, dass die Wahlergebnisse von Ärzten – mit einigen Ausnahmen – durchaus durchschnittlich gewesen sind. Das gilt auch für Ärzte, die für andere politische Formationen kandidiert haben.