Dramatische Lage in Äthiopien/Wittener Partnerstadt Mek’ele/Mekelle/Aktualisierung 29.11.20
Die Lage hat sich zugespitzt (siehe zu weiteren Informationen auch den Beitrag „Dramatische Lage in Äthiopien/Wittener Partnerstadt Mek’ele/Mekelle„/20.11.20):
Neuester Stand (Ob die Information den Tatsachen entspricht, bleibt abzuwarten):
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/aethiopien-tigray-mekele-angriff-100.html
https://www.tagesschau.de/ausland/aethiopien-einmarsch-tigray-103.html
Aktualisierung 30.11.20:
Aktualisierung 1.12.20:
https://www.dw.com/de/%C3%A4thiopien-nicht-alles-vorbei-in-tigray/a-55780555
https://www.politico.eu/article/eu-considers-aid-cut-to-ethiopia-amid-conflict-violence/
Schnäppchenjäger 2+: Thomas Richter – Er kann’s nicht lassen
Ergänzung zu meinem Beitrag „Schnäppchenjäger 2: Ex-Schnäppchenjäger und frisches Mitglied des neuen Bürgerforums+ Thomas Richter„/6.11.20: Nach Kenntnisnahme der Niederschrift der konstituierenden Ratssitzung hat es mich nicht überrascht, dass der Ex-Schnäppchenjäger Thomas Richter wieder zugeschlagen hat. Über das neue Bürgerforum+ hat er den Vorsitz im Rechnungsprüfungsausschuss – eine nach meiner Kenntnis und Erfahrung nicht sehr schweißtreibende Funktion, der Ausschuss hat in 2019 zweimal, in 2020 einmal getagt – ergattert: Das Schnäppchen beläuft sich auf die zweifache Aufwandsentschädugung/Monat. Der Ex-Schnäppchenjäger ist also wieder zum Schnäppchenjäger geworden, er kann es offenbar nicht lassen.
Jagd auf den CDU-Bürgermeister eröffnet?
Am 20.11.20 berichtet WAZ Online „Witten: SPD und Grüne fordern Konzept für Intensivbetten“ witten-spd-und-gruene-fordern-konzept-fuer-intensivbetten/jetzt auch in der WAZ print vom 24.11.20 unter der Überschrift „Rot-Grün fragt nach Strategie für Kliniken“. Ich stutze und schaue näher hin. Was wird da eigentlich vom neu gewählten Bürgermeister per Antrag gefordert? Strategie für die Kliniken/Entlastung von Intensivkapazitäten?
Der Bürgermeister ist laut Gemeindeordnung NRW Chef der Verwaltung (mit Organisations- und Personalhoheit) und Vorsitzender des Rates – das ist Einiges, aber auch mehr nicht. Ich frage mich deshalb, wie Fraktionen, denen mensch eigentlich einige kommunalverfassungsrechtliche Sachkunde unterstellen müsste, vom Wittener Bürgermeister eine Strategie für die Kliniken zur Entlastung von Intensivkapazitäten einfordern können. Wo ist die Zugriffskompetenz des Bürgermeisters?
Witten verfügt nicht über ein kommunales Krankenhaus, und die bestehenden Krankenhäuser dürften es sich verbitten, wenn der Bürgermeister beanspruchen würde, sich in deren innere Organisation anordnend einzumischen.
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier versucht wird, den ungeliebten neuen Bürgermeister vorzuführen, indem ihm Leistungen abverlangt werden, die er gar nicht erbringen kann. Erbringt er sie dann nicht, kann ihm Versagen vorgeworfen werden. Eine fiese und unfaire Masche, die nicht einreißen sollte.
Übrigens: Der Antrag ist auf der Website der Stadt unter der Rubrik „Ratsinformationen“, „Anträge“ nicht zu finden. Warum nicht?
Schnäppchenjäger 3: Das neue Bürgerforum+ auf dem Weg zur Realsatire
Es gibt auch eher unauffällige Schnäppchenjäger. Das neue Bürgerforum+ hat es geschafft, die Zahl seiner Fraktionsmitglieder durch Akquisition des ursprünglich nur als Einzelmitglied im Rat vertretenen Herrn Hülsmann (Satirepartei Die PARTEI/ Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative*) von vier auf fünf zu erweitern. Politisch gesehen aus meiner Sicht eher kein Schnäppchen.
Für Herrn Hülsmann nicht, weil er nicht der „größten Oppositionsfraktion“ beigetreten ist, wie er selbst behauptet. Verfahrenstechnisch durch eine gegnerische stabile Mehrheit auf Opposition fest gelegte Fraktionen gibt es glücklicherweise im neuen Rat nicht: 1. wegen der nicht vorhandenen klaren Mehrheitsverhältnisse, mit denen einige Fraktionen wie vormals die GroKo „durchregieren“ könnten – siehe dazu auch richtig die WAZ Online vom 2.11.20 witten-groesste-oppositionsfraktion-heisst-nun-buergerforum+, und 2. grundsätzlich, weil jede konstruktive Politik es selbstverständlich ernsthaft darauf anlegen muss, die Oppositionsrolle zu überwinden**. Beigetreten ist er vielmehr dem hinter der SPD zweitgrößten Wahlverlierer***: Wahlverlierer auch gemessen an den eigenen Zielen des bürgerforums****.
Für das Bürgerforum+ nicht, weil ich mich frage, wie Herr Hülsmann als Vertreter einer Satirepartei (er scheint ja weiterhin Mitglied der Partei Die PARTEI zu bleiben) zu dem eher politisch konservativen Bürgerforums+-Ratsmitglied Herrn Dr. Klaus Peter Tillmann und dem versprengten Traditionssozialdemokraten und frischen Bürgerforums+-Ratsmitglied Herrn Thomas Richter***** passt, von den politischen Wirrköpfen Herren Martin Strautz und Harald Kahl einmal abgesehen, bei denen die „Narrenfreiheit“ (Zitat WAZ Online 2.11.20, s.o.) schon vor dem Zusammenschluss gegeben war – siehe Programm der bürgerforums (alt) und meine Kritik, auf dieser Website zu finden unter der Rubrik „Hopfen und Malz verloren …).
Also politisch kein Schnäppchen, weil die Vergrößerung von 4 auf fünf Ratsmitglieder angesichts der Mehrheitsverhältnisse im neuen Rat keinen Vorteil ergibt. Warum dann doch ein Schnäppchen? Schauen wir uns die Fraktionszuwendungen an******. Für die sachlichen Kosten der Fraktionsgeschäftsführung macht die Akquisition von Herrn Hülsmann (ein zusätzliches Mitglied) 900 €/Jahr mehr, für die Personalkosten statt bei 4 Fraktionsmitgliedern nur 15.800 €/Jahr bei 5 Fraktionsmitgliedern 19.750 €/Jahr. Also 3.950 € mehr für den alten/neuen Fraktionsgeschäftsführer. Geht ein Licht auf?******* (mehr …)
Dramatische Lage in Äthiopien/Wittener Partnerstadt Mek’ele/Mekelle
Aktualisierung 22.11.20/Hier aktuelle Informationen, die ich heute im Internet gefunden habe:
https://www.n-tv.de/politik/Wir-erhalten-dramatische-Berichte-article22185312.html
Am 19.11.20 finde ich in der WAZ-Online einen Artikel „Wittener Verein unterstützt Ärzte in Äthiopien“ (mit einem Interview mit dem Sprecher des Vereins Etiopia-Witten Theo Püplichhuisen): wittener-verein-unterstuetzt-aerzte-in-aethiopien. Mek’ele/Mekelle (Äthiopien) – Landeshauptstadt von Tigray – gehört zu den Partnerstädten der Stadt Witten. Hier ergänzend einige Informationen von Herrn Ahmedin Idris (Gründer des Vereins Etiopia-Witten) über die aktuelle dramatische Lage in Äthiopien und einige informative Links zu Hintergründen des Konflikts, die von Herrn Idris vermittelt worden sind:
Ahmedin Idris/Mail 19.11.20/Es wird in Deutschland wenig berichtet:
Hallo zusammen, die kriegerische Auseinandersetzung in Tigray zwischen dem Volk Tigray, dem Rest von Äthiopien mit Aby Ahmed und hauptsächlich den Amhara sowie dem Diktator Isaias von Eritrea ist so schlimm – mit hoher Todesrate. Es gibt in Äthiopien ähnliche Vorfälle wie ethnische Säuberung gegen das Volk Tigray. Es sind ca. 40.000 Menschen aus Tigray von ihrem Posten sowie Arbeitsplätzen außerhalb von Tigray entfernt und verhaftet worden. Die Auseinandersetzung ist für uns nicht zu verstehen, deshalb habe ich einige Informationen zusammengetragen. Besonders der fünfte Bericht ist wichtig für die Geschichte sowie den aktuellen Stand.
Mit freundlichen Grüßen Ahmedin Idris
Informative Links: (mehr …)
Kein eigener Ausschuss für Klima und Umwelt – eine richtige Entscheidung!
Der vorige Beitrag gibt mir Gelegenheit, wie angekündigt auf das Problem zusätzlicher Ausschüsse einzugehen*. Anlass: Die Fraktionen Bürgerforum und Linke hatten beantragt, einen zusätzlichen Ausschuss für „Klimafragen“ (Bürgerforum+) oder „Klima- und Umweltschutz“ (Linke) zu installieren**. Die WAZ berichtete (WAZ-Online 3.11.20 „Witten: Kein eigener Ausschuss für Klima und Digitalisierung“ witten-kein-eigener-ausschuss-fuer-klima-und-digitalisierung).
Der Redner der Linken, Herr Kalusch, begründete den Antrag auf der Ratssitzung am 3.11.20 mit allerlei Zuständigkeiten (Altlasten, Luftbelastung etc.), die dem neuen Ausschuss übertragen werden sollten. Es sei ihm unverständlich, dass die Grünen der Einrichtung eines solchen Ausschuss nicht zustimmen würden. Wie ist die Angelegenheit von der Sache her zu bewerten?
Ich selbst habe noch die Zeit erlebt (von 1989 bis 1999), als es einen eigenständigen Umweltausschuss (Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen) gab. Damals existierten zwei Ausschüsse, in denen häufig parallel identische Angelegenheiten behandelt wurden: zusätzlich zum genannten Ausschuss den PSA (Ausschuss für Planung und Sanierung). War damals der Umweltschutz durch einen eigenständigen – übrigens von den Grünen in den 80er Jahren initiierten – Ausschuss stärker positioniert?
Meiner Erfahrung entspricht das nicht (ich war als grünes Ratsmitglied Mitglied des Umweltausschusses), weil im Konfliktfall regelmäßig die Entscheidungen des Umweltausschusses gegenüber PSA-Entscheidungen zurück standen.
Mensch muss sich die damalige Konstellation im vor Augen halten: Der Umweltausschuss entschied Hü und der PSA Hot. Wer war dann der übergeordnete Letztentscheider? Natürlich der übergeordnete Ausschuss HFA (Haupt- und Finazausschuss) oder letztinstanzlich immer der Rat mit seiner Mehrheit (damals noch absolute Mehrheit der SPD sowohl in den Ausschüssen wie im Rat – hieß für grün-oppositionelle Anträge kein Durchkommen).
Nun, die Mehrheiten haben sich mittlerweile geändert, aber sie sind verfahrenstechnisch immer noch letztinstanzlich entscheidend. (mehr …)
IGA in Witten: Falsch programmiert?
Am 13.11.20 titelt die WAZ-Online „Baurat weist Kritik zurück: Witten für IGA gut aufgestellt“ baurat-weist-kritik-zurueck-witten-fuer-iga-gut-aufgestellt. Ist das so? Zu meiner eigenen eher kritischen Bewertung verweise ich auf meinen Beitrag „Auch nicht zum Lachen – Nachschlag“/1.8.19. Ich konnte die Ministerin verstehen.
Es gehört schon – vorsichtig formuliert – einige Phantasie dazu, die beantragten Projekte unter „Garten- und Landschaftsbau“ zu subsumieren. Zur aktuellen Zurückweisung der Kritik durch den Stadtbaurat folgende Anmerkungen:
– Ein Teil der Projekte – „Ruhrfenster“ – setzt Elemente einer Rahmenplanung aus 2011* um. Auch diese nach Mitteilung des Stadtbaurats von der Fördergeberin schon goutierten Projekte haben aus meiner Sicht wenig mit „Garten- und Landschaftsbau“ zu tun, scheinen aber zumindest in Bezug auf ein zentrales Ziel der Stadtentwicklung – Witten an die Ruhr – sinnvoll zu sein. Ob die „Ruhrfenster“ im Muttental und am Mühlengraben dann aber auch genutzt werden oder eine teure (immerhin 6,5 Mio.) Planerspielerei bleiben, bleibt abzuwarten.
– Ob die Förderung eines wachsenden Tourismusdrucks mit entsprechendem wachsenden Verkehrsaufkommen auch durch MIV (Motorisierten Individualverkehr) (siehe auch „Parkplatz“ im oben genanten Beitrag) auf das jetzt schon geplagte Muttental allerdings sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Daran dürfte auch ein verbreiterter und asphaltierter Ruhrtalradweg nichts ändern, der wohl eher mehr Freizeit-Radverkehr an der Stadt (Muttental) vorbei schleusen als der übrigen Stadt Nutzen bringen würde. Hinzu kommt, dass die Verbreiterung und Asphaltierung mit einer nicht wünschenswerten zusätzlichen Versiegelung verbunden wäre.
– Ich hätte mir eine andere Schwerpunktsetzung der IGA-Beteiligung Wittens vorstellen können, denn die IGA wäre eine gute Möglichkeit gewesen, städtische Grünanlagen und -flächen – Hohenstein, Stadtpark, Grünzüge und innerstädtische Grünflächen – aufzuwerten, zu schaffen und zu gestalten: (mehr …)
Neues b(B)ürgerforum+: Eine selbst veschuldete und verdiente Klatsche
Ich habe einmal nach gehalten, wie sich die Wahlergebnisse des bürgerforums 2020 (jetzt: Bürgerforum+ mit Groß-B) im Vergleich zu den Ergebnissen 2014 im Einzelnen darstellen (Tabelle mit den neuen Wahlergebnissen siehe unten****, siehe auch „Kommunalwahlergebnisse bürgerforum 2014“/30.9.14). Ergebnis: Diese Formation und ihre Kandidat_innen in den Wahlbezirken haben bis auf wenige Ausnahmen (die Ausnahmen nur schwächer) eine richtige Klatsche abbekommen, die natürlich Ursachen gehabt hat:
- Über 6 Jahre Politikfaulheit: Kaum wahrnehmbare politischen Initiativen
- Weitgehender Personalaustausch und -verschleiß im Vergleich zu 2014
- Unbekannte und nicht in den Wahlbezirken verankerte Kandidat_innen
- Ein wirres und grottenschlechtes Programm*
- Ein No-name- und kenntnisfreier Mensch als Bürgermeisterkandidat
- Ein sinnfreier und inhaltsleerer Waschmittelwahlkampf
Dazu einige Anmerkungen:
– Wie ich gehört habe, wurden für den Wahlkampf ca. 42.000 € ausgegeben. Der Formation standen vor der Wahl ca. 34.000 € als Rücklage zur Verfügung, heißt: Es sind ca. 8.000 € Miese gemacht worden. Ein engagierter Wahlkampf, wie Herr Harald Kahl meinte anmerken zu müssen? Nein, in Wirklichkeit ein Waschmittelwahlkampf, bei dem Steuergelder** schlicht verpulvert worden sind (Zum Wahlkampf siehe meine Beiträge „Plakatwahlkampf: Schuss in den Ofen?„/15.8.20 und „Neues bürgerforum: Welches Menschen-/Wähler_innebild?“/8.9.20).
– Es gab auch Spitzenverlierer (in der tabellarischen Darstellung rot gekennzeichnet). (mehr …)
Haushalt der Stadt: Den lahmen Gaul mit einem Trick über die Hürden gequält, Genehmigung gesichert?
Der Kämmerer plant einen ausgeglichenen Haushalt für 2021 (WAZ-Online 11.11.20: „Witten: Kämmerer will ausgeglichenen Haushalt vorlegen“ witten-kaemmerer-will-ausgeglichenen-haushalt-vorlegen)? Wie soll das angesichts der – auch – coronabedingten Einnahmeausfälle möglich sein?
Antwort: Durch einen kosmetischen Trick, indem die coronabedingten (?) Ausfälle – u.a. 30 Mio. weniger Gewerbesteuer und 4 Mio.weniger Einkommenssteuer laut Kämmereraussage wegen „anhaltender Krise“ – aus der genehmigungsrelevanten Buchhaltung des Haushalts ausgelagert („isoliert“) werden. Also ein Buchungstrick.
In Wirklichkeit wird der Haushalt der Stadt Witten natürlich nicht ausgeglichen sein, weil die verminderten Einnahmen eben – verminderte Einnahmen sind, die ohne Trick den Haushalt ins massive Defizit treiben würden.*
Was bedeutet dann der durch den Trick „ausgeglichene“ Haushalt? Nichts weiter als eine kurzfristige kosmetische Operation für 2021, die keins der endemischen Haushaltsprobleme der Stadt löst: Der lahme Haushaltsgaul wird wieder einmal über die Genehmigungsshürde gequält. (mehr …)
Schlechter Stil? Schlechter Stil!
Der neu gewählte Bürgermeister Herr Lars König bemängelt, dass es keine offizielle Amtübergabe durch die alte Bürgermeisterin Frau Sonja Leidemann gegeben habe (WAZ-Online 6.11.20: „Bürgermeister von Witten: Eine Amtsübergabe fand nicht statt“ buergermeister-von-witten-eine-amtsuebergabe-fand-nicht-statt). Frau Leidemann reagiert und behauptet, eine Amtsübergabe habe deshalb nicht stattgefunden, weil sie von Herrn König nicht angesprochen worden sei (WAZ-Online 8.11.20: „Leidemann aus Witten: Amtsübergabe wurde nicht angefragt“ leidemann-aus-witten-amtsuebergabe-wurde-nicht-angefragt).
Ja was denn nun? Wer hat da schlechten Stil bewiesen? Sehen wir genauer hin. Die USA unterscheiden nach einer Präsidentenwahl bis zur offiziellen Übernahme des Amts durch einen neuen Präsidenten zwischen „president-elect“ und „president-in-office“. Das heißt: Bis zur Übergabe führt der alte Präsident die Amtsgeschäfte.
So führt auch in Witten eine abgelöste Bürgermeisterin/ein abgelöster Bürgermeister bis zum Ende ihrer Amtsperiode (31.10.20) die Amtsgeschäfte. Herr König hat erst auf der Ratssitzung am 3.11.20 offiziell und öffentlich das Amt des Bürgermeisters übernommen. Er war bis zum 31.10.20 nur „mayor-elect“ und die Bürgermeisterin „mayor-in-office“. Sie hat bis zum 31.10.20 auch durchaus noch Amtsgeschäfte ausgeführt, z.B. zur Ratssitzung am 3.11.20 eingeladen (siehe öffentlich zugängliche Einladung auf der Website der Stadt Witten).
Genau genommen war also das Ende ihrer Amtszeit am 31.10.20 – vor der Ratssitzung am 3.11.20 – eingetreten, die offizielle Übergabe im Rat – die Bürgermeisterin war auch Vorsitzende des Rates – hätte aber meiner Meinung nach noch zu ihren Amtspflichten gehört. Deshalb hätte sie als Noch-Amtsinhaberin vor und während der Ratssitzung eine offizielle Übergabe organisieren müssen. Daran ändert auch nichts, dass Herr König in der Zwischenzeit zwischen seiner Wahl und der Ratssitzung unabhängig von ihr Kontakt zu den Dezernenten und dem Bürgermeisterbüro gesucht hat. Er brauchte schließlich keine Aufpasserin und musste sich ein eigenes Bild machen.
Dass sie ihr Bürgermeister_innen-Amt nicht übergeben hat, war aus meiner Sicht eine Pflichtverletzung, schlechter Stil und schlicht peinlich.