Auch nicht zum Lachen – Nachschlag
Aktuelle Ergänzung 2.8.19: Hier ein Beitrag aus dem überlokalen Teil der WAZ: Klimawandel_ Im Ruhrgebiet wird es so heiß wie in Rimini. Witten gehört laut Karte nicht zu den höchstbelasteten, aber zu den hochbelasteten Städten. Instruktiv für die Konsequenz der Bundespolitik in Sachen Klimaschutz der Kommentar von Osis.
Witten bewirbt sich um die Teilnahme an der Internationalen Gartenbauausstellung 2027. Die im WAZ-Artikel vom 30.7.19 („‚Witten wirbt bei Heimatministerin für Gartenschau-Bewerbung„) aufgeführten Projekte im Rahmen von „Witten an die Ruhr“ sind zum Teil löblich und unterstützenswert*. Allerdings stimmt die Bemerkung der Heimatministerin „Es heißt ja Gartenschau“ nicht gerade hoffnungsvoll für den Erfolg der Bewerbung. Und in gewisser Weise hat sie sogar recht**.
Denn für den Klimaschutz und mehr Grün in die Stadt, speziell die durch Hitze gefährdete Innenstadt, bringen die Projekte wenig. Da würde ein Programm zur Aufwertung/Vermehrung des Baumbestands – einschließlich der Rücknahme der Aufweichung der Baumschutzsatzung -, zur Aufwertung der Grünzüge und zum Ausbau und zur Schaffung innerstädtischer Frischluftschneisen mehr bringen***.
Und Gärten (Gartenschau!)? Ich könnte mir z.B. ein städtisches Förderprogramm zur klimaschützenden Aufwertung inner- und speziell innenstädtischer Gärten und Innenhöfe (auch privater) vorstellen, mit denen die Innenstadt reich gesegnet ist****.
Wie heißt es doch in einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung zur Zukunft des Klimas in Bayern (aus Süddeutsche Zeitung/26. Juli 2019, 10:05 Uhr /Umwelt So sieht das Klima der Zukunft in Bayern aus/Autor Christian Sebald*****):
„Der Klimawandel trifft Städte stärker als das Land.
Das liegt an der dichten Bebauung. Die eng beieinanderstehenden Häuser und Straßen machen sie zu sogenannten Wärmeinseln. In der Münchner Innenstadt etwa ist es durchschnittlich zwei bis drei Grad wärmer als im Umland.Besonders wichtig sind deshalb sogenannte Frischluftschneisen – der Englische Garten und die Isaranlagen in München zum Beispiel oder der Volkspark Marienberg und die Pegnitzauen in Nürnberg. Wo immer möglich, sollten solche Frischluftschneisen neu geschaffen werden. Wichtig sind auch Grünstreifen und Bäume entlang der Straßen. Sie spenden Schatten und verbessern die Luftqualität. An der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim läuft das Projekt „Stadtgrün 2021“. Dabei haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Silberlinde der Stadtbaum der Zukunft sein könnte. Sie stammt aus Südosteuropa und steht auch dann sattgrün da, wenn heimische Linden vor lauter Hitze schlapp machen.“
*Abgesehen vom genannten Parkplatz an der südlichen Uferseite. Der scheint mir weder löblich noch zur Gartenschau passend zu sein, weil er zusätzlichen MIV (Motorisierter Individualverkehr) anziehen würde.
**Hier z.B. das Spektrum der Ausschreibung der Gartenschauen 2020 und 2023 des Landes NRW aus 204: Erlasse _ Landesrecht NRW
***Das müsste dann allerdings unter anderem den Verzicht auf Baum killende und die Flächenversiegelung weiter treibender Bauprojekte beinhalten (siehe dazu mein Beitrag „Klimanotstand: Die Wende? Hoffentlich!“/8.7.19).
****Siehe dazu das Themenblatt/Anpassung an den Klimawandel/Natur in der Stadt/Städtische Grünflächen und Räume: kompass_themenblatt_natur_stadt_2015_net
*****Hier der ganze Artikel: So sieht das Klima der Zukunft in Bayern aus