Wo das Geld bleibt – beeindruckende Entwicklung der Personalkosten der Wittener Stadtverwaltung

Der Vergleich der Personalkostenprojektion im Haushaltsplan 2017/18 im Vergleich zur Projektion des Kämmerers aus 27.1.2012* zeigt eine erhebliche Personalkostensteigerung:

2016 2017 2018 2019 2020 2021
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Personalaufwendungen 72.448 71.469 73.000 71.019 71.469 71.778
Versorgungsaufwendungen 5.886 7.600 7.028 10.086 12.747 12.061
Personalaufwand insgesamt 78.334

Differenz zur Projektion 2012 (s.u.*):

+ 7.232

79.069

Differenz zur Projektion 2012 (s.u.*):

+ 6.230

80.028

Differenz zur Projektion 2012 (s.u.*):

+ 6.383

81.105

Differenz zur Projektion 2012 (s.u.*):

+ 4.145

84.215

Differenz zur Projektion 2012 (s.u.*):

+ 6.199

83.839

Differenz zur Projektion 2012 (s.u.):

Von der Projektion 2012 (2016 bis 2020) bis zur aktuellen Projektion 2017 (2016 bis 2020) – also im Laufe von 4 Jahren – hat sich also eine Personalkostensteigerung/Jahr von im Schnitt ca. 6 Mio. € (nicht kumulativ) ergeben! Ob sich die neue Projektion bis 2021 halten lässt, scheint mir vor diesem Hintergund sehr fragwürdig zu sein.

2012 lag der Personalbestand bei rd. 1.130,5, 2016 bei rd. 1.149,7 vollzeitverrechneten Stellen** (Quelle: Anlagen zum Haushaltsplan 2017/18/Stellenplan). An der Zahl der Stellen kann die Kostensteigerung also nicht liegen – die hat sich relativ unerheblich verändert. Woran dann? Meine Vermutung: Gehaltssteigerungen über Tarifabschlüsse, nachziehende „Anpassung“ der Beamtengehälter, Stellenanhebungen (?).

In diesem Zusammenhang drängen sich einige Fragen auf, z.B.: Ist in 4 Jahren wieder mit einer Personalkostensteigerung von 6 Mio. in der dann anfallenden Projektion zu rechnen? Wie würde die unter der Voraussetzung eines ausgeglichenen Haushalts dann finanziert? Bei gleich bleibenden oder zurück gehenden Einnahmen durch Einsparungen an anderer Stelle? Oder durch Einnahmeerhöhungen, z.B. durch weitere Anhebung der Steuerhebesätze?

Meine Einschätzung: Wenn das so weiter geht wie bisher, sieht es bei steigenden Personalkosten der Wittener Stadtverwaltung für die „freiwilligen“ und bürgernahen städtischen Dienstleistungen (Output) und/oder die finanziellen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger nicht gut aus.

Beiläufig, aber auch unter finaziellen Gesichtspunkten nicht irrelevant: Zum Selbstverständnis dieser Verwaltung siehe mein immer noch aktueller Beitrag „Nach uns die Sintflut – Wie die Spitze der Wittener Stadtverwaltung tickt„/8.4.13.

*Projektion des Kämmerers vom 27.1.12 (aus „Stärkungspakt Prognose“ in meinem Beitrag „Was bedeutet der Stärkungspakt für Witten?“/12.3.13):

2016 2017 2018 2019 2020
Personalaufwendungen und Versorgungsauf-wendungen 71.101.775 72.838.992 73.644.930 76.960.493 78.015.

**In dem WAZ-Artikel „Beamte ziehen in die Brauckstraße“ (3.3.17) ist die Rede von insgesamt 1400 städtischen Beschäftigten. Die höhere Zahl im Vergleich zur Vollzeitrechnung kommt dadurch zustande, dass viele städtische Beschäftigte Teilzeit arbeiten.