Kleine Hunde

Es heißt „Kleine Hunde bellen am lautesten“. Mensch sagt auch, dass Hunde die Größe ihrer Artgenossen nicht einschätzen können. Es sei dahin gestellt, ob das stimmt, jedenfalls wird gewöhnlich Menschen mehr Zurückhaltung und Einschätzungsvermögen unterstellt. Auf die Wittener Piraten scheinen weder Zurückhaltung noch Einschätzungsvermögen zuzutreffen.

Diese politische Formation hat offensichtlich Schwierigkeiten, zu zählen und sich selbst richtig zu verorten. Schlagen die Wittener Piraten doch tatsächlich in einem WAZ-Artikel (WAZ 27.6.16: „Piraten für Fusion der Kleinen“) vor, die Kleinen im Wittener Rat – sie meinen die Wählergemeinschaften bürgerforum, WBG und Witten direkt – sollten sich zusammen schließen, um den Bürgerinnen und Bürgern Kosten zu ersparen.

Erstens besteht die Fraktion bürgerforum aus 7 Mitgliedern und ist damit die viertstärkste Fraktion im Rat; Grund: Wahlergebnis; zweitens stellen die Piraten mit 2 Ratsmitgliedern eine Minifraktion dar und gehören damit mit Sicherheit zu den echten Kleinen; Grund: Wahlergebniss bei den Kommunalwahlen 2014 – 1 Mandat auf Grund der Wählerstimmen und 1 Überhangmandat durch die SPD; und drittens: Was hindert eigentlich die kleinen Piraten, sich mit anderen echten Kleinen zwecks Kostenersparnis zusammen zu schließen? Die Partei? Die gibt’s doch gar nicht mehr, wie aller Wahrscheinlichkeit die nächsten Landtagswahlen zeigen werden.

Und was die Bürgermeisterwahlen betrifft, empfehle ich auf Grund langjähriger Erfahrung, wegen fehlender Alternativen geparkte Stimmen – wenn nicht als Alternative Nichtwahl, und die gab’s ja hinreichend – nicht als originäre Zustimmung zu werten. Sonst sind womöglich unangenehme böse Überraschungen bei den nächsten Kommunalwahlen 2020 vorprogrammiert.