Telepathische Linke?

Müssen wir Angst bekommen? Vor kurzem bin ich auf der homepage der Fraktion Die Linke auf eine – glücklicherweise – nicht veröffentlichte Presseerklärung dieser Fraktion gestoßen. Tenor: „Großer Erfolg für die LINKE Ratsfraktion“: Ihre Überzeugungsarbeit habe u.a. zu unserer ablehnenden Position von PPP als Finanzierungskonzept der Rathaussanierung geführt. Haben wir da etwas nicht mitgekommen?

Gut, die Linke war von Anfang an gegen PPP (grundsätzlich gegen Privatisierung!), und einige sonderbare Rechenexempel hat es auch gegeben, aber Überzeugungsarbeit?

Ich zumindest habe mir meine PPP-kritische Position selbst erarbeitet (siehe dazu mein Beitrag „PPP ist glücklicherweise vom Tisch, aber die beste Lösung noch nicht gefunden!“/Juni 2013), und die SPD, die sogar einen Sonderparteitag zum Thema PPP organisiert hat, wird auch von der Überzeugungsarbeit der Linken nicht viel bemerkt haben.

Wie dann? Meine einzige Erklärung für die geheimnisvolle Einflussnahme: Telepathie. Waren ich bisher der Überzeugung, meine Position mit Hilfe meines eigenen Verstandes und mit eigener Kraft entwickelt zu haben, war das nach Auffassung der Linken eine Illusion. In Wirklichkeit wurde ich armes Opfer übernatürlicher Kräfte unbewusst von der Linken gesteuert. Wer hätte das gedacht

Aber im Ernst: Ich würde mir von der Linken statt an den Haaren herbei gezogener Einflussphantasien, verbunden mit autististischen Reden und Anträgen,  mehr Überzeugungsarbeit und Engagement im Interesse der Sache wünschen. Vielleicht geht es ja auch ohne Telepathie. Dann wird es natürlich arbeitsaufwändiger.