Feinstaubbelastung – Lösungsansätze führen oft in eine Zwickmühle

In unserem Beitrag „Fußgängerzone Ruhrstraße? Nein, aber durchgreifende Lösungen im Interesse der Gesundheit der Menschen “/Juli 2013 hatten wir angekündigt, die beiden Fachvortrage zu veröffentlichen. Wir tun dies hiermit und greifen dabei als informativen Rahmen auf einen Artikel aus „Witten transparent“/Nr. 7/Juli/August 2013 zurück. In der Folge der Artikel plus Vorträge:

 Artikel aus „Witten transparent“:

 Feinstaubbelastung – Lösungsansätze führen oft in eine Zwickmühle

Eine knackige Lösung für die Bewältigung des Problems Feinstaubbelastung in Witten hatten die Lungenfachärzte Dr. Karl-Heinz Franz und Dr. Uwe Weber auch nicht. Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung, zu der die Wählergemeinschaft bürgerforum Witten eingeladen hatte, konnten sie jedoch die Anwesenden für die Problematik sensibilisieren und Lösungsansätze diskutieren. Dabei zeigte sich, wie schwierig es ist, einen diesbezüglich probaten Weg zu finden.

→ Link: Dr. Uwe Weber: Vortrag „Feinstaub und Lunge“ Feinstaub und Lunge

→ Link: Dr. Karl-Heinz Franz: Vortrag „Feinstaub/Medizinische Bedeutung“ Feinstaub 4

Die Ärzte klärten auf: Was ist Feinstaub überhaupt, welche Formen und chemischen Zusammensetzungen gibt es bei Feinstaub und wie kann sich eine erhöhte Feinstaubbelastung auf die Gesundheit auswirken. Doch bei allem, was Dr. Franz und Dr. Weber erklärten, wiesen sie auf die vielen offenen Fragen zum Thema hin. Vieles in Sachen Feinstaub ist noch nicht erforscht; viele Forschungsergebnisse seien fragwürdig aufgrund der angewandten Meßmethoden. Als Beispiel hierfür zeigte Dr. Franz die Ergebnisse zweier bundesweiten Feinstaubmessungen aus zwei aufeinanderfolgenden Jahren. Die Ergebnisse wichen gravierend voneinander ab, obwohl es vom einen aufs andere Jahr keine Klimaveränderungen gab. Wie soll man mit solchen Ergebnissen arbeiten?

Dass Feinstaubbelastung negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, steht indes außer Frage. Und hier gibt es eine Überraschung: In erster Linie verursachen die Feinstäube Herz- und Kreislauferkrankungen. Erst an zweiter Stelle folgen die Lungenerkrankungen und an dritter Stelle der Krebs. Nachgewiesen ist auch, dass Anlieger der A40 ein deutlich höheres Risiko haben, eben an den kardiovasculären Krankheiten zu erkranken. Natürlich interessierte die Besucher, wie man der Feinstaubbelastung in Witten wirksam begegnen kann. Stichwort Ruhrstraße: Der Lösungsansatz, die Ruhrstraße für den Durchgangsverkehr zu sperren, wurde diskutiert. ….

(Anmerkung k.r.: Beim Problem Ruhrstraße geht es in erster Linie nicht um Feinstaub, sondern um Stickoxide, siehe dazu unser Beitrag: „Fußgängerzone Ruhrstraße? Nein, aber durchgreifende Lösungen im Interesse der Gesundheit der Menschen und der Attraktivität der Ruhrstraße“/Juli 2013)

Die ultimative Lösung der Vortragenden lautet: Reduziert alles, was Feinstaub hervorruft! Klingt einfach, ist es aber nicht. „Denn“, wie Dr. Franz anmerkte, „das Problem ist vielschichtiger. Man kann den Feinstaub nicht isoliert betrachten. Auch andere Belastungen, wie z.B. Stickoxide, gehören dazu“.