Uni-Fehlplanung rächt sich
Am 10.11.21 finde ich in der WAZ-Online den Artikel „Teures Parken an der Wittener Uni sorgt weiter für Zündstoff“ (Teures Parken an der Uni Witten sorgt weiter für Zündstoff). Aus dem Artikel wird deutlich, dass der größte Teil des neu gebauten Parkhauses leer steht und die potentiellen Nutzer_innen (auch Student_innen) um weiteren Umfeld Parkplätze suchen. Grund: Die zu hohen Parkgebühren.
Die Folge dürfte die Unrentabilität des Parkhauses, ein erheblicher Parksuchverkehr mit entsprechender Umweltbelastung und der Wegfall der beparkten Parkplätze für andere Nutzer_innen sein. Für diese Fehlplanung war nicht die Uni mit ihrem Neubau, sondern die Stadt (Planungsamt) zuständig.
Besonders absurd sind Fehlplanung (Parkhaus am falschen Platz und zu teuer) und ungenutztes/nicht ausgelastetes Parkhaus, weil für diesen Unsinn ein kleines Wäldchen rasiert worden ist, das das Mikroklima vor Ort nicht unerheblich verbessert hat*.
Für Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat diese Entwicklung des Uni-Umfelds deshalb die Note Mangelhaft verdient, und auch der viel gelobte Holzbau ist nur eingeschränkt als nachhaltiges Highlight zu bewerten**.
PS: Auf den Platz (ehem. Sportplatz), der von mir für eine wäldchenschonende Platzierung des Parkhauses bevorzugt worden wäre, hat jetzt ein Investor zugegriffen. Das städtische Grundstück ist verkauft worden***. Die Planung für die Immobilie steht aber noch ganz am Anfang. Ich frage mich allerdings zunehmend, wieviele Arztpraxen in neu gebauten Immobilien – alle in Randlage mit entsprechendem Verkehrsaufkommen – denn noch angeboten werden sollen****. Tendenzielle Kannibalisierung?
*Siehe dazu meine Beiträge: „Universität Witten/Herdecke: Parkhaus/Gewerbe statt Wald/Klimaschutz?„/23.10.18, „Fehlplanung Uni jetzt im ersten Schritt beschlossen: Meine Gegenrede im Rat“/28.11.18, „Wäldchen auf’s Schafott“/16.3.19 und „Ein schlechtes Vorbild“/21.10.19. Ergänzend: Zum generellen Verhältnis Stadt/Uni ein alter Beitrag von mir aus dem Jahr 2013: „Witten – Universitätsstadt?„/9.12.13. An diesem Verhältnis – loose coupling: lockeres Verhältnis auf Abstand – hat sich über die Jahre leider qualitativ nichts geändert.
**Siehe dazu meinen Beitrag „Holzbauweise – nachhaltig und klimaneutral?“/18.12.19 und: https://www.watson.de/unterhaltung/tv/394799969-hart-aber-fair-gast-belehrt-frank-plasberg-der-gesteht-bin-frustriert
***Siehe in diesem Zusammenhang die WAZ-Online-Artikel: Investor plant Medi-Campus nahe der Uni Witten_Herdecke.
****Siehe zur möglichen Kannibalisierung: Witten_ Pferdebachstraße wird zum großen Gesundheitsquartier.