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Schwadronieren der Kanzlerin

25. September 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Nachtrag 27.9.19: Zwischen 1995 und 2019_ So oft änderte Angela Merkel ihre Klimapolitik. Und das war das, was möglich war?

Wenn Frau Merkel sagt, Politik sei das, was möglich ist*, ist das schlicht dahin schwadroniert. Schwadroniert deshalb, weil die noch amtierende Kanzlerin offensichtlich meint, möglich sei nur das, was sie selbst für möglich hält. Das lässt sich auch mit „alternativlos“ übersetzen. Da Politik aber über Entscheidungen den Bereich des Möglichen entscheidend mit beeinflusst, dürfte es auch politisch immer mehrere Möglichkeiten (Alternativen) geben. Wer sagt denn, dass konsequentere Maßnahmen zum Klimaschutz nicht möglich gewesen wären? Die politischen Kritiker des Klimaschutz-Pakets der Bundesregierung einschließlich eines ernstzunehmenden Kreises von Wissenschaftlern jedenfalls nicht. Hätten sie entscheiden können, wäre selbstverständlich anderes möglich gewesen.

*Eigentlich heißt es: „Politik ist die Kunst des Möglichen“ (Otto von Bismarck). „Kunst“ beinhaltet eine aktive, gestaltende und risikobehaftete Komponente. Die fällt bei Frau Merkel gänzlich weg. Altersbräsigkeit?

CO2-Steuer: Und wenn’s nicht funktioniert?

8. August 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Hier zwei instruktive Artikel zum Klimaschutz aus der Südddeutschen Zeitung.

Der erste Artikel bilanziert die eher weniger erfolgreichen Maßnahmen der diversen Bundesregierungen seit 1990. Ich verweise speziell auf die Ökosteuer der vormaligen rot-grünen Regierungskoalition. Anzumerken ist, dass der „Erfolg“ (fast 1/3 weniger CO2) der Reduktion auch auf die Deindustrialisierung der ehemaligen DDR zurückzuführen ist:

→ CO₂-Reduktion Kaum eine Maßnahme hat etwas gebracht CO2 Reduktion Kaum eine Maßnahme hat etwas gebracht

Der zweite Artikel bringt etwas Licht ins Dunkel der gegenwärtig angedachten Modelle einer CO2-Steuer. Merke aber: „Trägheit“ und „Marktelastizität“ (siehe dazu mein Beitrag „CO2-Steuer – noch ein Patentrezept?“/5.8.19):

→ CO₂-Steuer:1000 Euro für den Klimaschutz – und dann? CO2 Steuer 1000 Euro für den Klimaschutz – und dann?

Insofern drängt sich die Frage auf, ob es einen Plan B oder C etc. gibt, wenn sich bei Nachkontrolle (Monitoring!) die Unwirksamkeit einer CO2-Steuer bzgl. der angestrebten Fristen herausstellen sollte.

Grenzen der Grünen

7. Juni 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Ich habe schon in meinem Beiträgen „ Europawahl – Witten: Grünste Stadt im Revier?“/29.5.19 darauf hingewiesen, dass der deutsche Grünen-Hype in Europa nur zu einem überschaubaren Anstieg der grünen Präsenz im Europaparlament geführt hat. Im Europaparlament ist das Ergebnis der Wahl eine konservative bis rechtspopulistische – und in diesem Fall europakritische – Mehrheit. Zu dieser Problematik habe ich im Internet zwei kluge Artikel gefunden, auf den ich hier verweise:

→ ZEIT ONLINE: Die Fronten sind geklärt Europawahl_ Die Fronten sind geklärt

→ DER TAGESSPIEGEL: Die Grenzen der Grünen Deutsche Eigenheiten nach der Europawahl_ Die Grenzen der Grünen

Insofern sind trotz aller Umfrage-Höhenflüge die deutschen Grünen mit Robert Habeck gut beraten, den Ball flach zu halten.

 

Europawahl – Witten: Grünste Stadt im Revier?/Fortsetzung

29. Mai 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Genau genommen hat sich ja abgesehen von den Jubelrufen der Grünen nichts geändert. Das europaweite Ergebnis hat nur eine leichte Verbesserung für die Grünen ergeben, und die bisherigen Mehrheits- und Machtverhältnisse auf Bundesebene, im Land und auch kommunal bestehen nach wie vor weiter. Was das z.B. bezogen auf eine konsequente Umwelt- und Klimaschutzpolitik aktuell heißt, machen zwei Statements deutlich:

In der WAZ vom 29.5.19 äußert sich die NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (im Artikel „Städte müssen Konflikte austragen“): „Der Regionalverband Ruhr hat den Regionalplan auf der Basis der strengen Planungsvorgaben der rot-grünen Vorgängerregierung aufgestellt. CDU und FDP geben den Planern nun größere Freiheiten bei der Ausweisung von Flächen für Gewerbe und Wohnen“.

Und in der selben WAZ nimmt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil im Artikel „Wir müssen klarmachen, wofür die SPD steht“ folgendermaßen zum Wahlausgang Stellung: „Aber im Übrigen muss die SPD jetzt auch einmal die Auseinandersetzung mit den Grüne führen. Welche Konzepte haben die Grünen, um Arbeit und Umwelt zusammen zu bringen, oder sind ihnen Arbeitsplätze egal? Und wie soll die Klimawende finanziert werden, ohne dass die kleinen Einkommen bluten?“.

Mein Kommentar dazu: Falsche und klimaschädliche Zielstellungen, alte verstaubte Frontstellungen und nix gelesen und gelernt.

Europawahl – Witten: Grünste Stadt im Revier?

29. Mai 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Natürlich ist das grüne Ergebnis sowohl bundesweit bei den Europawahlen wie auch in Witten beachtlich. Es zeigt zweierlei: dass Sachthemen, für die Grünen – im Bund, Land und auch in Witten – stehen sollten (Klimaschutz etc.) für Wähler_innen zunehmend wichtiger geworden sind, und dass die unsägliche Wurschtelei der sog. Volksparteien (CDU, SPD) von den Wähler_innen immer weniger goutiert wird.

Den Wittener Grünen würde ich allerdings empfehlen, die Bodenhaftung und den Realitätsbezug nicht zu verlieren. Erstens ist das besonders gute Ergebnis in Witten im Revier nichts Neues. Schon 1994 hatten die Wittener Grünen mit ca. 8.300 Stimmen bei der damaligen Kommunalwahl die Spitze im grünen Revierrankung erreicht. Zweitens sind derartige Ergebnisse bei den Grünen extrem volatil. Denn 1999 lagen die Wittener Grünen dann bei ca. 2.800 Stimmen – der Absturz nach Beginn der rot-grünen Koalition unter Schröder (siehe dazu mein Beitrag „Nichts ohn‘ Ursach – wie die Wittener seit 1994 ihre Selbstverwaltung gewählt haben“/14.4.13)!

Heißt: Dass Ergebnis der Wittener Grünen ist absolut abhängig von drei Faktoren: der Performance konkurrierender Parteien (dies gilt auch für die kommunale Ebene), dem Bundestrend und der Leistung der Grünen in Regierungsverantwortung, wenn gegeben (s. Rot-grün im Bund nach 1998 und Rot-grün in NRW).

Hinzu kommt die bei genauerem Hinsehen fehlende politische Substanz der Wittener Grünen, was die grünen Kernthemen anbetrifft (Das mag übrigens der Hintergund sein, warum die Wittener Grünen am 26.5.19 das Spitzenergebnis ungläubig zur Kenntnis genommen haben: WAZ Online 27.5.19). (mehr …)

AfD – (bad) news is better than no news

1. Mai 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Zur Plakatposse AfD versus Piraten/Piraten versus AfD und Demo gegen die AfD:

Es gibt in der Werbung den Spruch „Bad news is better than no news“. Das könnte mensch auch zu den genannten Ereignissen und der breiten Berichterstattung in der WAZ* sagen – wobei die Berichterstattung nicht einmal richtig „bad“ war.

Mein Fazit zu den bedeutenden Ereignissen der Wittener Stadtgeschichte: Diejenigen, die die AfD ablehnen und nicht wählen werden, haben ihre jeweilige politische Haltung bekräftigt (AfD nicht, sonst sehr unterschiedlich), und diejenigen, die möglicherweise die AfD wählen wollen, werden sich durch die Ereignisse und Berichterstattung nicht von ihrer Wahl abbringen lassen – eher im Gegenteil. Darüber hinaus wird sich die AfD über die Presse und faktische Wahlkampfunterstützung freuen.

Und dieses „Zuspiel“ wegen einer Veranstaltung („Bürgerdialog“ der AfD) mit ca. 30 originären Teilnehmer_innen, wenn ich die Zahlen aus der WAZ-Berichterstattung richtig interpretiere?

Aus genannten Gründen nehme ich nicht mehr an Veranstaltungen wie der Gegendemo teil (siehe auch mein Beitrag „AfD im Saalbau: Fehlentscheidung glücklicherweise vermieden“/12.4.19). Übrigens: Den Einfluss rechter Diskurse – ein weites Feld – verhindert mensch nicht durch Gegendemos, sondern durch eine überzeugende (Sach)-Politik. Wenn die nicht überzeugt, sollte sich mensch nicht wundern. Die inhaltsleeren und z.T. sinnfreien Sprüche vieler nichtrechtspopulistischer Wahlplakate lassen da allerdings nichts Gutes hoffen. (mehr …)

AfD im Saalbau: Fehlentscheidung glücklicherweise vermieden

12. April 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Am 12.4.19 veröffentlicht die WAZ einen Artikel „AfD konnte problemlos den Saalbau in Witten mieten“ (AfD konnte problemlos den Saalbau in Witten mieten) und einen darauf bezogenen Kommentar von Herrn Augstein-Peschel „Klares Signal an die AfD verpasst“ (Klares Signal an die AfD verpasst).

Klares Signal an die AfD verpasst? Herr Augstein-Peschel liegt da aus meiner Sicht völlig daneben. Was stellt er sich denn vor, wie es hätte laufen sollen? Gerichtliche, aber von vornherein zum Scheitern verurteilte Auseinandersetzung mit der AfD – s. Bochum? Abgesehen vom Aufwand (zeitliche und finanzielle Kosten – Gerichtsverfahren kosten!), hätte das doch nur der AfD genützt. Oder die von der Institutsleiterin des Saalbaus und der Bürgermeisterin vorgeschlagenen Variante, alle demokratischen Parteien von der Nutzung des Saalbaus auszuschließen?

Damit hätte sich eine wehrhafte Demokratie ins eigene Knie geschossen. Mensch stelle sich vor, eine Partei käme auf die Idee, zur Aufklärung über die undemokratischen Tendenzen in der AfD einen Kongress (meinetwegen offener Bürgerdialog) im Wittener Saalbau zu veranstalten (übrigens aus meiner Sicht eine effizientere Art, sich mit der AfD auseinanderzusetzen, als die ewigen und leerlaufenden Gegendemonstrationen): Dieser Kongress sollte dann nicht möglich sein wegen eines generellen Ausschlusses von Parteiveranstaltungen im Saalabau?

Das wäre undurchdacht und politisch kontraproduktiv, weil sich die Kritiker der AfD selbst entwaffnet hätten: Die AfD bekämpft mensch am besten durch offensive politische Auseinandersetzung und nicht durch versuchte Ausschlüsse, die lächerlicherweise die Demokraten auch noch selbst ausschließen.

Ich habe deshalb selbstverständlich als Mitglied des Verwaltungsrats dem Vorstoß der Institutsleiterin des Saalbaus und der Bürgermeisterin, den Saalbau nicht mehr an demokratische politische Parteien zu vermieten, nicht zugestimmt.

Abschaffung der Stichwahl bei den Bürgermeister_innen-Wahlen: Eine undemokratische Trickserei

12. April 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Jetzt hat Schwarz-Gelb den Wegfall der Stichwahl bei den Bürgermeister_innen-Wahlen also mit schwachen Argumenten (Kostenersparnis, geringe Wahlbeteiligung) durchgedrückt. Warum schwache Argumente? Die geringere Wahlbeteiligung ist längst empirisch widerlegt, und die Kostenersparnis wiegt den Schaden für die Demokratie – heißt für die bei der Wahl engagierten Wähler_innen – nicht auf (siehe zu diesem Thema auch mein Beitrag „Abschaffung der Stichwahl undemokratisch“/19.2.19).

Dieser Schaden lässt sich leicht darstellen. Nehmen wir an, im ersten Wahlgang treten drei Kandidat_innen an. Kandidat_in 1 bekommt 40% der Stimmen, Kandidat_innen 2 und 3 jeweils 30%. Ohne Stichwahl wäre die Kandidatin/der Kandidat mit 40% der Stimmen gewählt, und 60% der Stimmen wären „im Papierkorb“ gelandet. Mit Stichwahl hätten die Kandidat_innen 2 und 3 die Chance, sich für eine Stichwahlkandidatur zu einigen und ihr Stimmenpotential in die Waagschale zu werfen. Die Chance eines Gewinns der Wahl gegen Kandidat_in 1 wäre erheblich (zwischen 41 und 60%), und 60% der Stimmen wären nicht „verloren“.

Mir ist nicht klar, was Schwarz-Gelb (Landesregierung, Landtagsmehrheit) bei dieser Trickserei getrieben hat. Es gibt bekanntlich positive und negative Alleinstellungsmerkmale (Witten kann, was negative Alleinstellungmerkmale betrifft, ein Lied davon singen. Nur ein Stichwort: Hochsteuerstadt). Bei der Abschaffung der Stichwahl hat es NRW nun glorreicherweise zu einem negativen Alleinstellungsmerkmal geschafft, denn NRW ist jetzt das einzige Land ohne Stichwahl.

SPD und Grüne haben eine Verfassungsklage angekündigt. Ich glaube, dass dieser richtige und begrüßenswerte Versuch einer Korrektur gute Chancen hat, denn wenn es wichtig sein soll, Minifraktionen in Räten zuzulassen, um keine Wählerstimme auszuschließen, um wie viel wichtiger ist es dann erst, bei einer Bürgermeister_inne-Wahl keine potentielle alternative Mehrheit gegenüber einem ersten Wahlgang (und die entsprechenden Wähler_innen-Stimmen) auszuschließen.

Gegen jeden Menschenverstand?

5. März 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Tempolimit auf Autobahnen? Auch wenn die meisten Länder* es anders sehen, in Deutschland ist es möglich, dass ein amtierender Verkehrsminister erklärt, ein Tempolimit sei „gegen jeden Menschenverstand“ und „eine Gängelung der Bürger“**.

Dabei ist es aus meiner Sicht genau anders herum: Der Verzicht auf ein Limit ist eigentlich gegen jeden aufgeklärten Menschenverstand – wenn Vorsorgeprinzip und Risikobegrenzung ernst genommen werden. Das wird gut belegt durch den – um Ausgewogenheit bemühten – folgenden Beitrag:

→Was bringt ein Tempolimit wirklich? Autobahnen_ Was bringt ein Tempolimit?

*Ergänzung: Habe ich im Internet unter „Interessante-Fakten.de“ gefunden. Nur sehr überschaubare und illustre Minderheit mit Menschenverstand? „Es gibt Weltweit nur ein paar Orte, wo es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen gibt: Deutschland (jedoch haben 45% der Autobahnen dennoch Einschränkungen), die Isle of Man (Großbritannien), 3 Bundesstaaten in Indien, Haiti, Somalia, Libanon, Nepal, Myanmar, Burundi, Bhutan, Afghanistan, Nordkorea, Mauretanien.“

**Zur „Gängelung“ im kommunalen Bereich siehe meine Beiträge „Hau weg den Scheiß III/Vertrauen in die Bürger?„/15.3.19 und „Bürgerlicher Anarchismus?„/11.1.17

Bedingungsloses Grundeinkommen?

6. Februar 2019 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Vor kurzem wurde ich wieder mit der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen konfrontiert. Dazu grundsätzlich: Erstens leben wir nicht in einer „Geld-ist-da-Gesellschaft“, und zweitens sollten bei derartigen Forderungen die Folgewirkungen berücksichtigt werden. Um etwas Licht in das finanzielle Dunkel zu bringen, hier ein instruktiver Beitrag von Ralf Krämer (Sekretär beim ver.di-Bundesvorstand und dort Experte für Wirtschaftspolitik) aus 2016:

→ Ralf Krämer: Bedingungsloses Grundeinkommen – eine Alternative für Gewerkschaften? Bedingungsloses Grundeinkommen – eine Alternative für Gewerkschaften?

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