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Wittener Grüne: Kleckern, nicht klotzen?

9. Dezember 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Am 8.12.21 vermeldet die WAZ im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Haushalts, die Wittener Fraktionssprecherin der Grünen Birgit Legel-Wood „setzte den Schwerpunkt ihrer Haushaltrede beim Klimaschutz“. Da ich meine grünen Pappenheimer_innen kenne, sehe ich genauer hin und stelle fest: Wieder mehr oder weniger Augenwischerei.

Der Hintergrund des gesetzten Schwerpunkts ist folgender Haushaltsantrag: 0196-AG17. 50.000 € mehr sollen also für das Pflanzen von Straßenbäumen (auch Ersatz) und ähnlichen Maßnahmen (Hochbeete, Pflanzkübel u.ä, deren Klimaschutzeffekt gegenüber der Pflanzung von größeren Bäumen viel geringer sein dürfte) im Haushalt mobilisiert werden, und dass auf Kosten von Straßenerneuerungsmaßnahmen. Um die verquere Idee, die in Witten sicher dringend erforderlichen Straßenerneuerungsmaßnahmen zu reduzieren, geht es mir an dieser Stelle nicht, sondern um den Klimaschutzeffekt des Antrags.

Der folgenden Berechnung lege ich die Hamburger Daten für die Kosten einer Baumpflanzung zu Grunde: https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/5627542/2016-03-29-bue-mehr-geld-fuer-strassenbaeume/*. Ich ziehe von den von den Grünen beantragten 50.000 € 10.000 € für die ähnlichen Maßnahmen (Hochbeete, Pflanzkübel u.ä.) ab. Verbleiben 40.000 €. Ich ziehe weiter 10.000 € für Ersatzpflanzungen ab. Verbleiben 30.000 €. Bei 1000 €/Baum macht das 30 Straßenbäume, werden schwierigere Standorte berücksichtigt, reduziert sich die Zahl, weil die Kosten dann bis auf 5.000 € ansteigen können. Ich vermute, dass die verbleibende Summe für ca. 25 echte Neupflanzungen reichen würde. Auch diese Zahl hängt natürlich von der Größe der Bäume und den damit verbundenen steigenden Kosten/Baum ab. Das Volumen der mit der beantragten Summe möglichen Neupflanzungen ist also sehr begrenzt.

Aber doch immerhin etwas, könnte mensch kompromissfreudig argumentieren. Diese „kompromissfreudige“ Argumentation ist aber falsch: (mehr …)

Karl-Marx-Platz: Und wieder sollen alte Bäume dran glauben

23. November 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Die Fahrlässigkeit der Stadtverwaltung im Umgang mit klimaschützenden alten Bäumen (mit großen Kronen, also hohem klimaschützendem Effekt) scheint in Witten endemisch zu sein. Am 20.11.21 erreichte mich folgende Information und ein Hilferuf aus einem Rundschreibendes Verschönerungsvereins Hohenzollernviertel e.V.:

„… Nach unserem Kenntnisstand sollen für die Neugestaltung des Karl-Marx-Platzes drei alte Bäume gefällt werden: der Ahorn an der Ecke Nordstraße/Breite Straße (gepflanzt 1930), die Linde neben dem Fußgängerübergang an der Gartenstraße (auch aus 1930) und die kleinere Eiche (1990) neben der 2016 gepflanzten Ulme. In Zeiten, in denen es darum geht, die Stadt klimafest zu machen, sind Fällungen großer alter Bäume ernsthaft abzuwägen. Wir wollen nun fachlich beurteilen lassen, ob die Bäume erhaltenswert sind.

Für den Ahorn ist kein Ersatz geplant. Dies ist für die Beschattung des Platzes am Nachmittag ein Problem. Ein Beschattungskonzept hat das Planungsamt nach mündlicher Auskunft für den Platz nicht entwickelt.

An Neupflanzungen sind 5 Gleditischien Sunburst, 4 Liquidambar Paarl und eine Felsenbirne geplant. Gleditschien sind Kleinbäume mit lichter Krone, die 8 bis 10 Meter hoch werden. Die Liquidambar-Art wächst säulenförmig 15 bis 25 Meter hoch.

Leider sind wir mit Versuchen, mit der Stadt über die Bäume ins Gespräch gekommen, bisher abgetropft. Wir werden es aber, wenn der Hackerangriff überstanden ist, erneut versuchen.

Falls jemand in der Nachbarschaft gute Kenntnisse zu Baumgesundheit und Baumplanungen hat, wären wir für eine Kontaktaufnahme mit uns dankbar….“

Also Wieder: Hau weg den Scheiß? Und das, nachdem wegen der dem Karl-Marx-Platz gegenüberliegenden Baumaßmahme schon ein kleines Wäldchen hat dran glauben müssen? Wie verhält sich eigentlich die Politik dazu, speziell die angeblich so auf Klimaschutz bedachten Sozialdemokraten und Grünen?

Baumpflanzung an Straßen: Technische Umsetzungsschwierigkeiten?

20. November 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Meine Frau schrieb in ihrem Leserbrief (siehe den Brief in meinem Beitrag „Kein journalistisches Ruhmesblatt!“/11.11.21): „Der HFA lehnt eine Anregung zur Begrünung der Konrad-Adenauer-Straße: Baum, Bäume oder Ranken – im übrigen einer ganzen Liste von Anwohnern einschließlich meiner Person – auf Grund des Hinweises der Verwaltung auf technische Umsetzungsschwierigkeiten ….“

Technische Umsetzungsschwierigkeiten? Ich zitiere aus einem Leserbrief von Hermann Classen: in der WAZ vom 10.11.21:

„Es ist zu bewundern, dass sich ein junger Bürger für einen Baum in seiner Straße einsetzt. Verwaltung und Politik winken aber nur ab und zählen Punkte auf, um diesen Wunsch abzulehnen. …. Die Argumente der Verwaltung halten einer genaueren Betrachtung nicht stand. ….Zum Schutz der Leitungen kann ich einen Wurzelvorhang ins Erdreich einbringen, und Wurzeln gehen auch nur so in den Kanal, wenn dieser schon geschädigt ist und Risse und offene Fugen aufweist. ….“

Meine Schlussfolgerung: Wenn es gewollt würde, wären Begrünung und sogar Baumpflanzungen auch in dem etwas schwierigen Areal der Konrad-Adenauer-Straße möglich, vielleicht sogar als Modellprojekt für andere Straßen, für die dortige Anwohner_innen seit langem Baumpflanzungen fordern (z.B. die Nordstraße).

Verkauf der Alten Feuerwache steht in den Startlöchern

17. November 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Meine Frau schrieb in einem Leserbrief „Ich bin kein Prophet, aber ich denke mir, dass die vorgeschobenen technischen Schwierigkeiten zumindest in Teilen der Straße überwindbar sind, und wir, ähnlich wie beim Kornmarkt, wo wir – trotz Toplage – seit mindestens 10 Jahren keinen Investor finden, noch lange auf eine Neunutzung werden warten müssen, während die Klimabelastung der Stadt sich absehbar verschärft! “ (siehe mein Beitrag „Kein journalistisches Ruhmesblatt!“/11.11.21). Jetzt scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen*.

Wie ich erfahren habe, wird im Dezember im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Liegenschaften eine Vorlage zur Abstimmung vorliegen, mit der die öffentliche Ausschreibung für den Verkauf der Alten Feuerwache (samt städtischem Grundstück) eingeleitet werden soll. Diese Vorlage wird auch die von der Stadt gewünschte Nutzung und die städtebaulichen Kriterien für einen Verkauf definieren (Eposé).

Ich bin gespannt, inwieweit der Klimaschutz in die Vorlage Eingang finden wird. In diesem Zusammenhang erinnere ich noch einmal an den Beschluss des Rates aus dem Jahr 2019 zum Klimanotstand (Der Link zum Antrag findet sich in meinem Beitrag „Klimanotstand: Die Wende? Hoffentlich!“/8.7.19). Ich zitiere aus dem Antrag: „Der Rat der Stadt Witten: – 11. fokussiert bei zukünftigen stadtplanerischen Überlegungen stärker auf klimatische Effekte, so gilt es etwa Wärmeinseln und die Aufheizung von städtischen Gebieten zu verhindern bzw. zu mindern und den Baum-/Grünflächenbestand kontinuierlich weiterzuentwickeln“.

Erinnert sei weiter an die Formulierung eines Architekturbüros (in meinem Beitrag „Alte Feuerwache: Planung ohne Ortskenntnis?“/14.11.21): „Die erfolgreiche Umnutzung der Feuerwache ist von einer Verbesserung des Umfeldes abhängig.“

*Hier eine WAZ-Online Artikel zur Alten Feuerwache aus dem Jahr 2019: Witten will alte Feuerwache zum lebendigen Quartier umbauen

Ärgerlich: Schmonzette unter dem Label Klimaschutz

16. November 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Am 14.11.21 finde ich in der WAZ-Online folgenden Artikel „Toco stößt große Klimawette in Witten an“ (Der siebenjährige Toco stößt große Klima-Wette in Witten an)

Was für eine Schmonzette – und das auch noch unter dem Label Klimaschutz! Da sitzen bei einem sogenannten Stadtgespräch zwei zusammen – der Ex-Bürgermeister Klaus Lohmann (hauptamtlich von 1999 – 2004) und die Fundraiserin für die Uni Frau (Dr.!) Edeltraud Priddat – und machen sich und anderen etwas vor. Beide loben die Uni – zur Uni siehe mein Beitrag „Uni-Fehlplanung rächt sich“/15.11.21 -, und beide reden darüber hinaus ziemliche hohles, für den Klimaschutz der Stadt nicht zieführendes Zeug. Beispiele:

Der Ex-Bürgermeister scheint mittlerweile – vorsichtig formuliert – etwas aus der Zeit gefallen zu sein, denn die Bergbauvergangenheit der Stadt (Kohle! Klimaschädlich!) liegt nun glücklicherweise schon etwas länger zurück, und 60% Grünanteil? Klar, wenn das gesamte Stadtgebiet berücksichtigt wird, nur heißt das wenig für Belastungen durch die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels (Hitze, Starkregen) in den verdichteten Wohngebieten, speziell der Innenstadt (auch Konrad-Adenauer-Straße!). Dort fehlt der Grünanteil! Da hat offenbar jemand, der in seiner Zeit als hauptamtlicher Bürgermeister federführend für die Stadtentwicklung zuständig war, damals und bis heute nichts mit bekommen.

Und Frau Dr. Priddat? Die hat offenbar auch nichts begriffen, denn das dem kleinen Toco angebotene Hochbeet ist doch gemessen an den auch in Witten dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen – eben auch im Areal Alte Feuerwache/Konrad-Adenauer-Straße – nichts anderes als Kosmetik und Augenwischerei gegenüber Toco (zu Toco siehe mein Beitrag „Kein journalistisches Ruhmesblatt“/11.11.21). Ich erinnere nur an den Ratsbeschluss zum Klimanotstand aus 2019 (siehe dazu mein Beitrag „Klimanotstand: Die Wende? Hoffentlich!“/8.7.19, weitere Beiträge zum Klimanotstand unter dem Stichwort „Klimanotstand“ über die Suchfunktion), der zumindest grob deutlich macht, welche Anstrengungen in Witten unternommen werden müssten, um die Klimaziele zu erreichen (und zwar sehr zeitnah von Verwaltung, Politik und Bürger_innen gemeinsam, wobei bei Konzeptentwicklung und Umsetzung von Maßnahmen Verwaltung und Politik* aus meiner Sicht eine Vorreiterrolle zu übernehmen hätten). Mit einem Hochbeet ist es da sicher nicht getan, und auch nicht mit ein paar Photovoltaikanlagen mehr**.

Wenn das der Klimaschutz in Witten sein soll, wird die Generation Toco bei absehbarer Zunahme der Klimaschäden in Witten unter einigem, bei konsequenterem Klimaschutz Vermeidbaren zu leiden haben. (mehr …)

Uni-Fehlplanung rächt sich

15. November 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Am 10.11.21 finde ich in der WAZ-Online den Artikel „Teures Parken an der Wittener Uni sorgt weiter für Zündstoff“ (Teures Parken an der Uni Witten sorgt weiter für Zündstoff). Aus dem Artikel wird deutlich, dass der größte Teil des neu gebauten Parkhauses leer steht und die potentiellen Nutzer_innen (auch Student_innen) um weiteren Umfeld Parkplätze suchen. Grund: Die zu hohen Parkgebühren.

Die Folge dürfte die Unrentabilität des Parkhauses, ein erheblicher Parksuchverkehr mit entsprechender Umweltbelastung und der Wegfall der beparkten Parkplätze für andere Nutzer_innen sein. Für diese Fehlplanung war nicht die Uni mit ihrem Neubau, sondern die Stadt (Planungsamt) zuständig.

Besonders absurd sind Fehlplanung (Parkhaus am falschen Platz und zu teuer) und ungenutztes/nicht ausgelastetes Parkhaus, weil für diesen Unsinn ein kleines Wäldchen rasiert worden ist, das das Mikroklima vor Ort nicht unerheblich verbessert hat*.

Für Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat diese Entwicklung des Uni-Umfelds deshalb die Note Mangelhaft verdient, und auch der viel gelobte Holzbau ist nur eingeschränkt als nachhaltiges Highlight zu bewerten**.

PS: Auf den Platz (ehem. Sportplatz), der von mir für eine wäldchenschonende Platzierung des Parkhauses bevorzugt worden wäre, hat jetzt ein Investor zugegriffen. Das städtische Grundstück ist verkauft worden***. Die Planung für die Immobilie steht aber noch ganz am Anfang. Ich frage mich allerdings zunehmend, wieviele Arztpraxen in neu gebauten Immobilien – alle in Randlage mit entsprechendem Verkehrsaufkommen – denn noch angeboten werden sollen****. Tendenzielle Kannibalisierung? (mehr …)

Alte Feuerwache: Planung ohne Ortskenntnis?

14. November 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Im Leserbrief „Zu WAZ-Artikel „Baumwunsch bleibt unerfüllt“ (8.11.2021)“ schrieb meine Frau: „Das Konzept für die Feuerwache – auch schon vor 4 – 5 Jahren vorgestellt – war im übrigen so „weiträumig“ , dass es gleich meine Werkstatt an der Konrad.-Adenauer-Straße fröhlich in die Planung mit einbezog“*. Ist da etwas dran? Ein Beleg findet sich unter folgendem Link: https://reber-architektur.de/portfolio/umnutzung-der-hauptfeuerwache-und-staedtebauliche-neuordnung-in-witten.

In der Projektskizze ist die Werkstatt meiner Frau offensichtlich über plant. Nun handelt es sich erst einmal nur um die Projektskizze eines Architekturbüros. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese ohne Informationen aus dem Baudezernat (Planungsamt) zustande gekommen ist. Angesichts von schon seit langem nicht überplanbarer örtlicher Realitäten (die Werkstatt meiner Frau steht seit langem nicht zur Verfügung) wäre es aus meiner Sicht wünschenswert, wenn sich das Planungsamt bei seinen Planungen aktuelle Ortskenntnisse aneignen würde, wenn die Planungen nicht bloße Wolkenkuckucksheim sein sollen.

Ohne die Projektskizze im Übrigen weiter bewerten zu wollen, finde ich folgende Formulierung des Architekturbüros interessant: „Die erfolgreiche Umnutzung der Feuerwache ist von einer Verbesserung des Umfeldes abhängig“. Dem kann ich nur zustimmen: Je schneller ein Verbesserungskonzept für das Umfeld (einschließlich von Maßnahmen zur Begrünung) entwickelt und umgesetzt wird, desto besser für die Chancen einer attraktiven Neunutzung der Alten Feuerwache.

*Siehe mein Beitrag „Kein journalistisches Ruhmesblatt!“/11.11.21

Kein journalistisches Ruhmesblatt!

11. November 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Und wieder ist es passiert: Am 10. 11. 21 veröffentlicht die WAZ-Online einen Artikel „Bekommt Toco aus Witten doch noch seinen Baum?“. Autorin: Susanne Schild. In diesem Artikel, den ich im übrigen nicht weiter bewerten will, wird mein Frau mit drei Äußerungen zitiert. Es wird der Eindruck erweckt, als habe sie die zitierten Statements, vielleicht im Rahmen eines Telefonats mit Frau Schild, so geäußert. Hat sie aber nicht, denn Frau Schild hat diese Äußerungen einem Leserbrief meiner Frau entnommen und für ihren Artikel aus dem Zusammenhang gerissen verwurstet. Hier der Leserbrief:

„Leserbrief (mit der Bitte um Abdruck)

Zu WAZ-Artikel „Baumwunsch bleibt unerfüllt“ (8.11.2021)

Der kleine Toco Reimer träumt von einem Baum, aber die Politik verschläft die Zukunft: Glasgow hin oder her – in Witten wird beim Klimaschutz auf die Bremse getreten.

Der HFA lehnt eine Anregung zur Begrünung der Konrad-Adenauer-Straße: Baum, Bäume oder Ranken – im übrigen einer ganzen Liste von Anwohnern einschließlich meiner Person – auf Grund des Hinweises der Verwaltung auf technische Umsetzungsschwierigkeiten und den geplanten Verkauf der Alten Feuerwache mit anschließender, erstmal nur ausphantasierter Neunutzung ab.

Ich bin kein Prophet, aber ich denke mir, dass die vorgeschobenen technischen Schwierigkeiten zumindest in Teilen der Straße überwindbar sind, und wir, ähnlich wie beim Kornmarkt, wo wir – trotz Toplage – seit mindestens 10 Jahren keinen Investor finden, noch lange auf eine Neunutzung werden warten müssen, während die Klimabelastung der Stadt sich absehbar verschärft!

Das Konzept für die Feuerwache – auch schon vor 4 – 5 Jahren vorgestellt – war im übrigen so „weiträumig“ , dass es gleich meine Werkstatt an der Konrad.-Adenauer-Straße fröhlich in die Planung mit einbezog.

Wie auch immer: Offenbar haben sich die meisten Fraktionen selbst gegen einen einzigen von Toco gewünschten jetzt zu pflanzenden Baum ausgesprochen, weil der in ungewisser Zukunft in ein Konzept eingebunden werden müsste. Welch eine Starrheit und Unterwürfigkeit gegenüber der Verwaltung! Dabei wären wir Anwohner jetzt bereit, diesen Baum – und möglicherweise eine weitere Begrünung im hinteren Bereich der Straße – selbst zu bezahlen. (mehr …)

Macht der Bilder (?): Bebauungsdichte contra Klimaschutz

11. August 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

Ergänzung 13.8.21: siehe unten unter *.

Im Zusammenhang des laufenden Wahlkampfs wird immer wieder auf die angebliche Wirkung von Bildern hin gewiesen. Ich halte das in dieser Allgemeinheit für einen Mythos der Werbung – vor allem dann, wenn die manipulative Absicht von Bildern nur allzu deutlich wird: „Man merkt die Absicht und man ist verstimmt“ (Schauspiel „Torquato Tasso“ von Johann Wolfgang von Goethe). Es erhöht z.B. die Glaubwürdigkeit von Politikerinnen oder Politikern nicht, wenn sie fotowirksam Pseudoaktivität demonstrieren, heißen sie nun Laschet, Scholz oder Baerbock. Es gibt aber auch sehr instruktive Bilder, die für ein Problem sensibilisieren.

Durch Zufall fand ich in einem alten Heft der AKP (Alternative Kommunal Politik) vom Juli/August 1991 ein Bild, das die zunehmende Bebauungsdichte Hannovers von 1860 bis 1985 darstellt. Beeindruckend, weil es den zunehmende Grad an Wegfall von Freiflächen* und Versiegelung (Wohnbebauung, Gewerbe, Straßen) drastisch vor Augen führt: Hannover Entwicklung der Bebauungsdichte. Bis heute dürfte die Bebauungsdichte Hannovers noch erheblich zugenommen haben. Wie aber mittlerweile immer deutlicher wird – 1991 war das in damaligen grünen Zusammenhängen schon klar -, wird durch eine zunnehmende Bebauungsdichte der durch Freiflächen bewirkte Klimaschutz vor den Gefahren von Starkregen und Hitze reduziert.

Ich habe in meinem Beitrag „Klimaschutz: Starkregen (und Hitze) – welche Lehren?“/28.7.21 auf die Wichtigkeit des Erhalts und der Erweiterung von Freiflächen (Wiesen, Äcker etc.) für den Klimaschutz in Witten hin gewiesen. In diesem Zusammenhang wäre eine bildliche Darstellung der zunehmenden Bebauungsdichte Wittens von 1860 bis heute ähnlich der Darstellung der hannoverschen Entwicklung instruktiv**. Sie würde mit Sicherheit vor Augen führen, wie viel an Klimaschutzpotential im Laufe der Bebauung Wittens verloren gegangen und wie wichtig die Erhaltung und Ausweitung der verbleibenden Potentiale ist: Ein Ernstnehmen der wachsenden Gefahren der Klimakrise durch Verwaltung und Politik erfordert möglichst schnell ein konsequentes Umsteuern der Stadtentwicklung und planenden Flächenpolitik der Stadt in Richtung Klimaschutz.

Wie heißt es noch im Kommunalwahlprogramm der Wittener Grünen für die Kommunalwahl 2020: „Pro Jahr werden in Witten durchschnittlich 3.000 – 4.000 m² Freifläche versiegelt. Aber wir benötigen mehr entsiegelte Flächen und Raum für die Natur, auch um Regenwasser bei Starkregenereignissen im Grundwasser zu speichern statt in die Kanalisation zu leiten.“ Immerhin, eine Einsicht. Nur: Mit einem Weiter-So bei der Ausweisung von Neubauflächen – verbunden mit einem bisschen Ökokosmetik – wird es für einen wirksamen Klimaschutz da nicht getan sein***. (mehr …)

Klimaschutz: Starkregen (und Hitze) – welche Lehren?

28. Juli 2021 · by kr · in Aktuelles, Einblicke

In dem WAZ-Online-Artikel „Wo steht Witten beim Hochwasser- und Klimaschutz?“/23.7.21 (Wo steht Witten beim Hochwasser- und Klimaschutz) nimmt der Stadtbaurat zum Problem der Klimaanpassung in Witten Stellung. Die WAZ schreibt, es müssten Lehren aus der Jahrhundertflut gezogen werden, und zitiert den Stadtbaurat „Wir müssen unsere Aktivitäten zur Vorsorge und zum Risikomanagement verstärken“. Ich entnehme den Äußerungen des Stadtbaurats nur drei Stichworte: „Schwammstadt“, „Flächenentsiegelung“ und „begrünte Dächer“. Dazu zuerst ein Link zu einem Überblick, der die zu erwartenden zunehmenden Gefahren des Klimawandels deutlich macht: https://www.heise.de/news/Duestere-Aussichten-Wie-der-Klimawandel-Deutschland-veraendern-koennte-6143595.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE. Zu den Lehren aus meiner Sicht drei Anmerkungen:

– Wir können und müssen uns durch den weiteren Ausbau der defensiven baulichen Infrastruktur vor Schäden zu schützen versuchen, z.B. durch Anpassung des öffentlichen Kanalsystems und private Schutzmaßnahmen (Rückstauklappen, Versicherung). Nur haben solche Schutzmaßnahmen bei zunehmender Belastung ihre Grenzen. Erstens wären sie mit kontinuierlich steigenden Kosten verbunden, zweitens sind sie technisch nur bis zu einem bestimmtem Punkt in Städten ausbaufähig*, und drittens erhöhen sich die Versicherungskosten. Abgesehen davon leitet das Kanalsystem das Wasser nur ab, führt dieses also im Ernstfall den überflutungsgefährdeten Bächen und Flüssen zu und trägt dort noch zur Erhöhung der Schäden bei.

– Wir können und müssen versuchen, durch sanfte Vorsorgemaßnahmen die akute Belastung durch den Klimawandel zu mindern oder zu vermeiden. Ein Beispiel für eine Vorsorgemaßnahme gegen Starkregen und Überflutung ist das Konzept der Schwammstadt**, das aber auch gegen Hitze helfen dürfte. Das Konzept der Schwammstadt würde über die unmittelbaren Wirkungen (Wasserbindung, Verdunstung, Abkühlung) hinaus zudem die Belastung des öffentlichen Kanalsystems – und die mit einem Ausbau verbundenen Kosten für die Bürger_innen (Steuern, Abgaben) – und die Kosten für private Schutzmaßnahmen reduzieren.

– Der beste Schutz gegen Schäden des Klimawandels ist aber immer nach wie vor die möglichst schnelle(!) (örtliche, nationale und globale) Erreichung der CO2-Reduktionsziele (Klimaziele): Siehe dazu noch einmal den Antrag: „Beitrag der Stadt Witten zur Eindämmung der globalen Klimakrise“/in „Klimanotstand: Die Wende? Hoffentlich!“/8.7.19“: Antrag. (mehr …)

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