Mit voodoo zur Haushaltsgenehmigung?

Am 30.11.13 titelte die WAZ „Große Koalition greift Wittens Kämmerer unter die Arme“.

Wer hätte das gedacht? Die gestressten Koalitionsverhandler in Berlin denken an das kleine Witten und entpuppen sich als Weihnachtsfrauen und -männer? Das Geld klingt schon in der Wittener Stadtkasse und hilft dem windschiefen Wittener Haushalt auf die Beine (Genehmigung des Haushalts)?

Immerhin, für jede Unterstützung von oben wäre ich als Kommunalpolitiker dankbar – unterstellt, das Geld wird im Sinne der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Aber leider ist die Nachricht eine (Fast)ente.

Das Geld steht erst einmal auf dem Papier eines Koalitionsvertrags, und der ist – wie jemand in einem Pressegespräch bemerkte – „das schriftlich niedergelegte Ergebnis eines Gesprächs zwischen prospektiven Koalitionspartnern“. Absichtserklärungen!

Zudem ist Papier geduldig. Wer sich das Schicksal des letzten Schwarz-Gelben Koalitionsvertrags vor Augen hält, weiß, was von solchen Verträgen u. U. zu halten ist. Wie bekannt: Alles unter Finanzierungsvorbehalt.

Also: Die Nachricht darf nicht als Information über eine Tatsache, sondern muss offenbar eher als konzertierte voodoo-Aktion der WAZ und des Kämmerers interpretiert werden.

Ich wünsche dem voodoo-Zauber viel Glück, aber ein tragfähiger Haushalt ohne voodoo wäre mir lieber – und der Kommunalaufsicht wahrscheinlich auch.

Siehe zu diesem Themenkomplex meine  Beiträge „Nach uns die Sintflut …„/April 2013, „Schwebt unsere Bürgermeisterin …„/Mai 2013, „Das Unglück nimmt seinen Lauf„/August 2013, „Ausgepresst wie eine Zitrone?…„/August 2013, „Stärkungspakt – Teufelswerk?„/Oktober 2013, „Tarifverhandlungsbedingte Tariferhöhungen der Stadtverwaltung – alles easy?„/November 2013 und „Haushalt 2014 – Sparkommissar ante portas?„/November 2013