„Heldenhafter“ Widerstand?
Noch einmal: Dieser Krieg ist aus meiner Sicht durch die Ukraine militärisch nicht zu gewinnen, die Sanktionen dürften Russland nicht in die Knie zwingen, ein Ende der Kampfhandlungen über einen Sturz Putins halte ich für unwahrscheinlich (Siehe auch mein Beitrag „Ich fass‘ es nicht!“/28.2.22) und die sog. Einheit des Westens hilft der Ukraine im Krieg nicht*. Was folgt daraus? Bestimmt nicht die Intensivierung des Krieges durch Waffenlieferungen an die Ukraine und ein Hochschaukeln des Konflikts auf die internationale Ebene.
Und der „heldenhaften Widerstand“ der Ukraine? Auch „Heldentode“** (sowohl von Militärs wie von Zivilisten) sind nur ganz prosaische Tode, bei dem für die Getöteten Leben und Geschichte endgültig zu Ende sind. Das gilt auch für die getöteten russischen Soldaten. Deshalb kann ich mich weder über den Tod der „Helden“ noch über die ukrainische Meldung von 5840 getöteten russischen Soldaten (Meldung vom 2.3.22) freuen, die in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geopfert werden.
Die Kampfhandlungen und dieser Krieg müssen so schnell wie möglich beendet werden, um weitere Opfer auf beiden Seiten und – was das Völkerrecht anbetrifft – ein „Fiat iustitia, pereat Ukraine“ („Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe auch die Ukraine dabei zugrunde!“)*** zu verhindern. Wenn das mit militärischen Mitteln etc. (s.o.) nicht zu erreichen ist, was bleibt dann? Realistisch gesehen doch aucg jetzt nur das Mittel der Diplomatie, also Verhandlungen. Die werden ohne Beteiligung Russlands (und unter Umständen sogar mit Zugeständnissen an Russland, wie sonst?) nicht möglich sein. Siehe auch: https://www.rnd.de/politik/putins-krieg-in-der-ukraine-wie-kann-eine-friedensloesung-aussehen-E4OHCJVGJPC7KZ6XWZBVG4BTXM.html.
Was sicher nicht zum Ende des Krieges führen wird, ist die gegenwärtig von der Bundesrepublik verfolgte aggressive Politik der Waffenlieferungen, Ächtung und des Abbruchs aller Beziehungen zu Russland. Russland ist nicht Serbien, und Putin nicht Milosecic.
*Die NATO wird nicht eingreifen – und sie darf es nicht, wenn sie nicht einen großen Krieg/Atomkrieg riskieren will.
**Solche „Heldentode“ aus der Ferne als „Chickenhawks“ auch noch zu animieren, halte ich für unmoralisch. Zu „Chickenhawks“ siehe mein Beitrag „Einmarsch Russlands in die Ukraine: Ist die Sicherheit Europas und der BRD in Gefahr?“/25.2.22).
***Siehe der Originalspruch: https://de.wiktionary.org/wiki/fiat_iustitia_et_pereat_mundus. Heute die Ukraine, und morgen dann doch die Welt? Das kann grundsätzlich nur diplomatisch und nicht militärisch (Aufrüstung, Anschreckung) vermieden werden.