Bärendienst für den Klimaschutz

Auf der nächsten ASU-Sitzung (Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz) am 17.11.16 steht folgender Antrag der GroKo (SPD/CDU) auf der Tagesordnung:

Antrag „Anpassung der Baumschutzsatzung …“/12.9.16 anpassung-baumschutzsatzung

Erklärtes Ziel des Antrags: Anpassung der Baumschutzsatzung an veränderte klimatische Bedingungen und dadurch finanzielle Entlastung von Eigentümern (keine teuren Ersatzpflanzungen).

Der Antrag hat eine Geschichte hinter sich.

Der erste Vorstoß lief über die WBG. Siehe dazu meine Beiträge: „Hau‘ weg den Scheiß II“/17.2.15, „WBG-Antrag geht unter ,,,“/13..3.15, „Glosse?…“/14.3.15, „Hau‘ weg den Scheiß III“/18.3.15 .

Dann folgte der Vorstoß der SPD (Ratsmitglied Wiegand). Siehe dazu mein Beitrag: „Mit ersatzlosen Baumfällungen für den Klimaschutz?“/16.6.16.

Jetzt also der krönende Abschluss mit dem oben genannten Antrag.

Faktisch läuft der Antrag auf eine Aufweichung der Baumschutzsatzung und damit deren faktischer Außerkraftsetzung hinaus.

Ich kann dazu nur feststellen, dass alle von mir bisher vorgetragenen Argumente gegen die Aufweichung der Baumschutzsatzung nach wie vor aktuell sind. Dem Klimaschutz in Witten wäre ein Bärendienst erwiesen, wenn der Antrag beschlosen wird – was bei der feststehenden Mehrheit der GoKo leider zu erwarten ist. Der ersatzlose Wegfall von Bäumen beinträchtigt natürlich den Klimaschutz und verstärkt damit die im Antrag angesprochenen negativen „klimatischen Bedingungen“. Konsequenz: Baum weg, Geld kurzfristig gespart, Schaden mittel- und langfristig vergrößert.

Denn der Punkt des Antrags ist ja nicht die Beseitigung der angesprochenen Baumarten – die ist auch schon gegenwärtig verbunden mit Ersatzpflanzungen möglich -, sondern deren ersatz- und kostenfreie Beseitigung.

Übrigens: Die WAZ hat schon am 22.9.16 über den Antrag berichtet („Bündnis will Wittener Baumschutzsatzung ‚anpassen’“). Soll niemand sagen, sie/er habe es nicht wissen können.

Ich habe am 16.6.16 außerparlamentarischen Widerstand angekündigt, falls die Anpassung beschlossen wird. Allein kann ich das allerdings nicht. Mal sehen, ob sich etwas bei den Bürgerinnen und Bürgern tut. An der Sitzung des ASU werde ich krankheitsbedingt nicht teilnehmen können.