Corona: Reduzierte Immunabwehr?

Vor ca. einem Jahr habe ich mich das letzte Mal zu Corona geäußert: „Corona: Wie weiter?“/10.2.21. Meine damaligen Befürchtungen haben sich leider bestätigt. Ein Grund für die immer wieder neu aufflammende Pandemie ist sicher auch die immer noch verbreitete verstockte deutsche Impfskepsis – von verwirrten Impfgegnern ganz zu schweigen, die mittlerweile auch Witten mit „Spaziergängen“ und Demos beglücken.

Gestern wurde ich dann gleich zweimal mit einem Mythos der Impfskeptiker/Impfgegner konfrontiert.

Ein Bekannter erzählte mir, er wolle sich nicht impfen lassen, weil mensch ihm erzählt habe, durch die Impfung werde die Immunabwehr ausgeschaltet. Ein anderer Bekannter argumentierte, ein Verwandter habe möglicherweise Gürtelrose bekommen, weil die Immunabwehr durch die Impfung reduziert werde. Dies sei die Einschätzung des den Verwandten behandelnden Arztes gewesen.

Da ich nun wiederum gegenüber der These bzgl. der reduzierten Immunabwehr skeptisch war, habe ich im Internet recherchiert und folgende Klarstellung gefunden: https://www.swr.de/wissen/corona-biontech-impfstoff-einfluss-auf-angeborene-immunantwort-100.html.

Also: Die Behauptung von der reduzierten Immunabwehr beruht auf der Verdrehung der Ergebnisse einer Studie, die eigentlich den Sinn einer Impfung stärkt. Merke aber (Zitat aus dem oben angegebenen Link): „Für weitaus problematischer hält die Immunologin Christine Falk, dass das Immunsystem durch eine Covid-19- Infektion tatsächlich nachhaltig geschädigt werden kann. Ihr Fachbereich an der medizinischen Hochschule Hannover bereitet dazu gerade die Publikation einer Studie vor. Wenn man sich infiziert und einen schweren Verlauf hat, dann bildet das Immunsystem häufig zu viele Gedächtniszellen. Die Gefahr bei einer echten Infektion und schwerem Verlauf bestünde darin, dass man dann tatsächlich nicht mehr so gut gegen andere Dinge reagieren könne.“

Und merke weiter: Auch Ärztinnen/Ärzte sind keine Götter in Weiß, sondern fachlich fehlbare „Experten“*, die auch manchmal nicht so genau lesen und deshalb Fehlinformationen verbreiten können, insbesondere durchschnittlich ausgebildete Ärztinnen-/Ärztekategorien (niedergelassene Ärztinnen/Ärzte, Fachärztinnen/-ärzte), die nicht in der wissenschaftlichen Forschung tätig sind.

*Ich erinnere mich noch mit Schaudern an den sog. Lungenarzt-Aufruf im Zusammenhang mit der Debatte um die Gesundheitsbelastung durch Diesel (Siehe dazu: https://www.lobbycontrol.de/2019/02/dieseldebatte-ein-lungenarzt-aufruf-mit-verbindungen-zur-autoindustrie/) .