„Die grüne Macht“: Einblick in die innere Verfasstheit der aktuellen Grünen

Wer mehr über die Verfasstheit der aktuellen Grünen und das Procedere der Entscheidungsfindung in deren Führungszirkeln erfahren will, dem empfehle ich das Buch von Ulrich Schulte: Die grüne Macht/Wie die Ökopartei das Land verändern will, Hamburg 2021.

Ein kleine Korrektur der Darstellung des Buches: In dem Buch wird irgendwo behauptet, dass Joschka Fischer Polizisten mit Steinen beworfen habe. Das mag auch sein, wichtiger ist allerdings, dass er – dokumentiert – einen Polizisten verprügelt hat. Siehe dazu: https://www.welt.de/print-wams/article608393/Herr-Kleinhans-wie-heftig-schlug-Joschka-Fischer-wirklich-zu.html.*

„Marschall“ Joschka war eben ein aufbrausendes Temperament. Jetzt plaudert er mit den Konzernchefs der Welt** und ist etwas fülliger und ruhiger geworden. Ob allerdings die Politik, die Fischer für richtig gehalten hat – Maxime „Es gibt keine grüne Außenpolitik, sondern nur deutsche Außenpolitik“ (und das in engstem Schulterschluss mit den USA!) -, für Deutschland die richtige war und ist, bezweifle ich. Sollte er die Grünen gegenwärtig außenpolitisch beraten, dürfte das zu einer Verstärkung der bellikosen außenpolitischen Tendenz dieser Partei beitragen. Herr Habecks ukrainisches Abenteuer*** und einige Einlassungen von Frau Baerbock scheinen mir auf eine solche Beratung hinzuweisen.

*Zur frühen Karriere Joschka Fischers empfehle ich das Buch von Christian Schmidt: Wir sind die Wahnsinnigen/Joschka Fischer und seine Frankfurter Gang, München-Düsseldorf 1999.

**Zitat aus dem oben genannten Buch von Ulrich Schulte, S. 96: „Heute ist Fischer Unternehmensberater, der mit den Konzernchefs der Welt plaudert, als wäre er einer von ihnen.“ Weiteres Zitat S. 95: „Fischer gründete bereits vor Jahren seine Beraterfirma ‚Joschka Fischer & Company‘ – zu den Kunden zählen zum Beispiel REWE und BMW. Die Büros liegen direkt am Berliner Gendarmenmarkt mit Blick auf den Deutschen und Französischen Dom. Es gibt schlechtere Gegenden in der Hauptstadt. Fischer spielt mit der Welt des großen Geldes.“

***Joschka Fischer war bis 2005 deutscher Außenminister und Unterstützer der sog. orangenen Revolution in der Ukraine (zur orangenen Revolution siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Orange_Revolution). Zu seiner Einschätzung 2010 siehe: https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-nach-der-wahl-ein-wechsel-mehr-nicht-1.71030.