Naturfreibad: Mal eben „anschieben“?
Am 30.7.19 titelt die WAZ-Redakteurin Susanne Schild kess in ihrem Kommentar zu dem Artikel „Badende in der Ruhr bekommen Knöllchen“: „Naturfreibad muss her“.
Im Kommentar äußert sie sich dann weiter wie folgt: „Es wird allerhöchste Zeit, dass sie Politik das Thema „Naturfreibad“ richtig anschiebt und der Verwaltung klare Aufträge erteilt. Es reicht nicht, an heißen Sommertagen das populäre Thema halbherzig auszubuddeln, achselzuckend auf Nachbarstädte zu schauen, die bereits eine Lösung gefunden haben, hilft da wenig. Und war es nicht sogar ein Wahlversprechen der GroKo?“
Echt kess, denn wer buddelt denn hier? Vielleicht ihr Kollege Herr Vaupel, der in der WAZ am 25.7.19 (Artikel „Naturfreibad bleibt vorerst ein Traum“) schrieb: „2018 stellten CDU und SPD eine Anfrage an die Verwaltung wegen eines Strandbades in Bommern. Seitdem ist nichts passiert.“
Statt immer wieder zu buddeln, wäre es vielleicht gut, sich über den Stand 2018 zu informieren, den die CDU- und SPD-Vertreter (Ratsmitglieder Simon Nowack und Klaus Wiegand), die sich im Artikel von Herrn Vaupel pro Naturfreibad positionieren, eigentlich kennen müssten.
Warum? Weil der Rat auf Antrag von SPD/CDU (genannt GroKo) schon am 15.9.16 der Verwaltung einen Prüfauftrag erteilt hat, auf den die Verwaltung mit einer Mitteilung vom 26.1.18 reagiert hat (Ich verweise auf meinen Beitrag „Beschämend?“/6.7.18).
Wie ging es weiter? Am 19.6.18 stellte die CDU eine Folgeanfrage, die sich offenbar mit der Beratung auf einer interfraktionellen Runde am 17.9.18 erledigt hatte, da kein weiteres Insistieren erfolgte. Während der interfraktionellen Runde wurde von Seiten der Verwaltung noch einmal auf die spezielle Sicherheitsproblematik bei einem fließenden Gewässer hingewiesen.
Mal eben „anschieben“ und „klaren Auftrag erteilen“? Es ist eben manchmal nicht so leicht mit dem Anschieben, vor allem auch dann, wenn es um die Verantwortung für potentielle Unfälle geht: Die Ruhr ist nicht der Baldeneysee (siehe Kasten am Artikel von Herrn Vaupel: „Seit zwei Jahren wird die Badestelle an der Freiluftkneipe ‚Seaside Beach‘ am Baldeneysee betrieben“).