Ein Sensibelchen ohne Selbstkritik
Am 5.1.17 erreichte mich als Reaktion auf meinen Beitrag „Von Nix kommt Nix – ein selbstverschuldeter politischer Flop“/4.1.17 eine Mail von Stefan Borggraefe. Im Folgenden die Mail und meine Antworten.
Von: Stefan Borggraefe <stefan.borggraefe@piratenpartei-nrw.de>
Betreff: Selbsternannter Sprecher
Nachrichtentext:
Hallo Klaus,
St.B.* : kannst Du bitte in Deinem Blog-Beitrag zum Baumschutz-Bündnis zumindest den faktischen Fehler korrigieren, dass ich selbsternannter Sprecher wäre. Dafür, dass die WAZ mich in einen Artikel so bezeichnet hat, kann ich nichts. Ich habe mich nie der WAZ gegenüber oder sonstwo so bezeichnet und würde auch nie auf die Idee kommen.
K.R.** Antwort: Habe ich durch „sog. Sprecher“ korrigiert. Wenn die Zeitung etwas falsch vermeldet, gibt es übrigens die Möglichkeit, von der Zeitung eine Korrektur zu verlangen.
St.B.: Wenn Du noch 149 Unterschriften hast, haben wir übrigens insgesamt 750. Noch so ein Fehler in Deinem Blog-Beitrag… Deine Unterschriften konnte ich ja leider nicht hinzurechnen, weil Du an dem Tag als die WAZ mich anrief nicht erreichbar warst und auch nie zurück gerufen hast. Die Linie des Artikels konnte ich so leider nur mit Vertretern von Grünen, NaWit und Die LINKE telefonisch abstimmen.
K.R. Antwort: Ich pflege ausgefüllte Unterschiftenlisten nicht zu bebrüten. Die Listen habe ich natürlich schon längst im Naturtuchladen abgegeben. Insofern dürften sie in den 600 von Dir angegebenen Unterschriften enthalten sein. Den von Dir vermuteten Fehler gibt es also nicht, und „noch so ein Fehler“ sowieso nicht. Heißt: ca. 600 Unterschriften im Dezember 2017 und leider nicht mehr. Im Juli 2017 waren es ca. 549 (!).
St.B.: Auch könntest Du sicherlich nachvollziehen, warum Wahlkampf und gleichzeitig Unterschriften sammeln nicht funktioniert hat, wenn Du mal mit einem Wahlkämpfer darüber gesprochen hättest, bevor Du so einen Blog-Beitrag veröffentlichst.
K.R. Antwort: Das kann ich vor dem Hintergrund der vielen Wahlkämpfe, die ich hinter mir habe, überhaupt nicht nachvollziehen. Es wäre doch sicherlich ein erfrischende Note im Wahlkampf z.B. der Piraten gewesen, statt Zettel zu verteilen, in Montur rumzulaufen und für Freiheit und Gerechtigkeit zu „kämpfen“, etwss Konkretes voran zu bringen. Aber Selbstkritik scheint auch bei Dir nicht angesagt zu sein.
St.B.: Ansonsten muss ich glaube ich nicht sagen, was ich von Deinem Blog-Artikel halte und davon, dass Du unser Bündnis öffentlich diskreditierst, nachdem Du vorher keinerlei Möglichkeit, bei Treffen oder auf der Mailingliste Deine Meinung zunächst intern zu äußern, wahrgenommen hast.
K.R. Antwort: „Diskreditierst“? Durch seine demonstrative Nichtaktivität hat sich das „Bündnis“ ja wohl selbst diskreditiert, und Du hast mit Deiner „Schub“-Metapher noch eins drauf gesetzt.
Ad „Mailingliste“ und „Treffen“: Welche aktionsorientierten Treffen haben denn stattgefunden (Bei Aktionen wie dem Einwohnerantrag geht es doch wohl in erster Linie darum, das Gesicht aktiv – Sammlung – nach außen zu wenden, und nicht darum, sich über interne Mailings selbst etwas vorzumachen!). Und was das Treffen am 24.11. betrifft, war mir meine Lebenszeit nach Monaten der Inaktivität zu schade (Einlassung eines Einladers vor dem Treffen: „Unser gemeinsames Vorhaben ‚Baum ab? Nein Danke!‘ scheint über Sommerferien und Wahlkampf etwas eingeschlafen zu sein. Daher schlage ich vor, dass wir ‚Aktiven‘ uns Mal in lockerer Runde treffen um zu eruieren, wo wir stehen und wie es weitergehen soll.“ Das spricht doch für sich.).
St.B.: Ich finde das sehr schade, da ich die Zusammenarbeit mit Dir in dem Bündnis eigentlich zuvor als angenehm und konstruktiv empfunden hatte.
K.R. Antwort: Ich finde auch einiges sehr schade. Vor allem finde ich es sehr schade, dass das „Bündnis“ ein Luftnummer produziert hat und nicht einmal jetzt dazu in der Lage ist, sein selbstverschuldetes Scheitern einzugestehen. Denn wenn nach bisheriger Gangart 4000 Unterschriften zusammen gekommen wären (im Jahr 2020?) – was ich bezweifle -, wäre wahrscheinlich kein Baum mehr übrig geblieben, der von der Initiative geschützt werden sollte. Ich kann dazu nur wiederholen: „Wer sich nach einer parlamentarischen Niederlage mit einem für sie/ihn ernsthaften Anliegen auf außerparlamentarischen Widerstand einlässt, sollte dann auch diesen Widerstand ernsthaft betreiben, sonst schadet sie/er der Sache und sich selbst nachhaltig. Warum sich selbst? Weil sie/er an Respekt beim politischen Konkurrenten und Glaubwürdigkeit bei den Bürgerinnen und Bürgern verliert. Erfolge fallen bekanntlich nicht vom Himmel . Ein Parteien- und Wählergemeinschaftsbündnis, dessen Mitglieder bei außerparlamentarischen Aktionen nicht selbst eine Vorbildfunktion in Hinblick auf Aktivität für nötig halten, erweist sich als politischer Flop.“ (Zitat aus meinem Beitrag „Von Nix kommt Nix – ein selbstverschuldeter politischer Flop“/4.1.17).
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Viele Grüße,
Stefan Borggraefe
*Abkürzung für Stefan Borggraefe
**Abkürzung für Klaus Riepe