Corona: Nicht so gemeint?
Auf der facebook-Seite des bürgerforums fand ich folgenden Beitrag des Fraktionsvorsitzenden der Fraktion bürgerforum Dr. Kurt Martin Schmelzer:
„Fraktionsvorsitzender fordert sachlichen Umgang mit Corona-Situation❗
„Heute ist es mir letztlich doch gelungen, eine Patientin mit Tuberkulose und HIV-Verdacht auf einer Infektionsstation in Bochum unterzubringen, da alle wie paralysiert sind von der Corona-Welle. Ich befürchte, dass die Patienten mit den ,normalen‘ Krankheiten darunter leiden könnten, dass man sich nun so sehr auf eine Krankheit fokussiert“, findet Kurt-Martin Schmelzer. „Wir brauchen jetzt einen ruhigen, konzentrierten und kontrollierten Umgang mit dieser komplizierten Situation. Und wir brauchen verantwortungsvolles Verhalten der gesamten Bevölkerung. Wir sind nicht nur für Andere verantwortlich, sondern unser eigenes Schicksal hängt von unserer kollektiven Umsicht ab.“ ?“
Ich frage mich, was uns Dr. Schmelzer mit diesem Beitrag sagen will?
Dass das Gesundheitssystem durch COVID-19 unter Stress steht, sollte sich mittlerweile herum gesprochen haben. Dieser Stress kann natürlich zu Engpässen bei der Behandlung anderer Krankheiten führen. Dass die Corona-Pandemie (Pandemie: sich weit ausbreitende, ganze Landstriche, Länder erfassende Seuche; Epidemie großen Ausmaßes) im Fokus steht, ist angesichts der Dimensionen (die „Welle“ in Deutschland beginnt ja erst) für mich – als mögliches Opfer – verständlich.
Aber was hat Dr. Schmelzer sich wohl bei der Äußerung gedacht, dass wir nicht nur für Andere verantwortlich seien, sondern dass unser eigenes Schicksal von unserer kollektiven Umsicht abhänge? Das gilt doch wohl unverbindlich allgemein und ist in Bezug auf die aktuelle Corona-Pandemie vollkommen inhaltsleer.
Wie soll denn ein „sachlicher Umgang“ mit der „Corona-Situation“ genau aussehen? Nicht „fokussieren“ und italienische Verhältnisse riskieren? Ich hoffe, dass der Arzt Dr. Schmelzer auch nicht entfernt den „ruhigen, konzentrierten und kontrollierten Umgang“ mit COVID-19 so gemeint hat.
Corona: Aktuelle Informationen
Ergänzung 24.3.20, 14.30 Uhr: Hier eine instruktive Information zum Thema Coronavirus (Verlauf, Stand, Prognosen, Gegenmaßnahmen) von Udo Fischer (fischer’s Lagerhaus): https://tb948bd98.emailsys1a.net/c/198/2712143/290/0/489909/40955/205345/8b4baa9076.html
Hier die Verordnung des Landes NRW zum Schutz vor dem Coronavirus vom 22.3.20:
→ Coronavirus NRW Verordnung zum Schutz 22.3.20
Weitere aktuelle Informationen zu Maßnahmen in Witten sind laufend auf der Website der Stadt Witten zu finden:
→ Website der Stadt Witten: https://www.witten.de/willkommen-in-witten
Als Anregung auch für die Stadt Witten eine Information für Migrant_innen/Flüchtlinge der Südtiroler Landesverwaltung:
→ Südtiroler Landesverwaltung Bevölkerungsschutz
Schließlich sind auch in Witten Migrant_innen/Flüchtlinge durch Corona gefährdet – und gefährden bei falschem Verhalten möglicherweise andere.
Corona: Lange Leitung?
Die Gefahr, die vom Corona-Virus ausgeht, müsste spätestens seit Wuhan, Italien etc. bekannt sein. Auch die Strategie gegen das Virus dürfte bekannt sein: Solange keine wirksamen Gegenmittel (Impfstoff) vorhanden sind, gilt es, die Ausbreitungsgeschwindigkeit durch Einschränkung von sozialen Kontakten zu verhindern.
Wer gestern durch Wittens Innenstadt ging, hatte allerdings den Eindruck, dass Gefahr und Gegenstrategie (abgesehen von Hamsterkäufen) nur sehr begrenzt angekommen waren. Eine lange Leitung in diesem Fall ist aber gefährlich – für die Einzelnen potentiell Betroffenen und für andere, die möglicherweise fahrlässig angesteckt werden*.
Übrigens „lange Leitung“: Erst gestern hat die Verwaltungsspitze (Verwaltungsvorstand: Bürgermeisterin und Dezernenten) anstehende Ausschusssitzungen und eine Ratssitzung abgesagt (AWSF am 17.3., ASU am 19.3., HFA am 23.3., Rat am 31.3. und ESW am 7.4.**). Eine dieser Ausschusssitzungen sollte gestern stattfinden. Also erfolgte die Absage am selben Tag kurz vor der ersten geplanten Ausschusssitzung (AWSF um 17 Uhr).
Die späte Absage lässt mich vermuten, dass Folgendes am Dienstag vorausgegangen war: Bei der Sitzung des Verwaltungsvorstands war der Kreis anwesend und hat Druck gemacht, sonst wären die Sitzungen nicht abgesagt worden und die „Allgemeinverfügung zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten bei Menschen“: Allgemeinverfügung noch immer nicht in der Welt. Darauf deutet die Kurzfristigkeit der Absage hin. (mehr …)
Sorge um Ackerland in Stockum?
Am 9.6.18 titelt die WAZ: „Angst vor Gewerbeflächen flackert neu auf“. Die Stockumer würden sich um Ackerland sorgen.
→ WAZ 9.6.18: Angst vor Gewerbe flackert neu auf
Die Formulierungen sind so missverständlich. Die Stockumer sorgen sich sicher auch um Ackerland, aber hauptsächlich sorgen sie sich um die Intaktheit eines regionalen Grünzugs, dessen Funktion – die Verbesserung des Stadtklimas – durch eine Nutzung als Gewerbefläche außer Kraft gesetzt würde. Das wäre dann nicht allein ein Stockumer Problem, sondern eins der ganzen Stadt* – genau so, wie die Opferung des regionalen Grünzugs in Heven (Erdbeerfelder) ein Problem der ganzen Stadt gewesen wäre. Das Letztere ist ja jetzt wohl endgültig vom Tisch.
Und der von der Bürgermeisterin und Herrn Bongartz beschworene Mangel an Gewerbeflächen? Dazu kann ich nur wiederholen: Dieser Mangel ist grundsätzlich nicht endgültig zu befriedigen. Er dürfte nach Vernutzung neuer Flächen immer wieder erneut auftauchen. Was ist, wenn die Stockumer Fläche als Gewerbefläche vernutzt ist? Schaden für die Gesundheit und Umwelt angerichtet und neuer Mangel?
Mensch muss sich entscheiden. Das Stichwort heißt Nachhaltigkeit, also vorsorglicher Umgang mit den knappen Ressourcen u.a. einer Stadt im Interesse der Gesundheit, einer intakten Umwelt und zukünftiger Generationen. Eigentlich müsste dies auch im Interesse der Wirtschaft („Arbeitgeber“ und Beschäftigte) liegen, wenn nicht enge betriebswirtschaftliche Kalküle (Profit, Shareholder-Value) immer wieder zu einer Verdrängung übergreifender Probleme und zu damit verbundenen Schäden führen würden (jüngstes Beispiel: der Dieselskandal der deutschen Autoindustrie).
Diese Schäden gilt es zu vermeiden, bevor sie angerichtet werden. Heißt für Stockum und die Stadt: Die Intaktheit des regionalen Grünzugs muss erhalten bleiben. Finger weg von den Äckern! (mehr …)
Umweltzone in Witten? So ein Quatsch!
Vor einiger Zeit muss die WBG auf die glorreiche Idee gekommen sein, vor dem anstehenden Wahlkampf ihr umweltpolitisches Profil schärfen zu wollen. Wie bei anderen Gelegenheiten auch, konnte dabei nur eine Schnapsidee herauskommen. In diesem Fall war die Schnapsidee, die Überprüfung der Aufnahme von Witten in die Umweltzone „Ruhrgebiet“ zu beantragen. (mehr …)