Eigentor?

Der Rat hat sich vom „alternativen Wissenskongress“ distanziert und mit seiner Distanzierung die erste Seite der lokalen WAZ erreicht.

Ganz unabhängig von der Frage, wie dieser Kongress und seine Referenten einzuschätzen sind – ich würde die Einschätzung „rechtslastige Wirrköpfe“ teilen („populistisch“ halte ich für fragwürdig, genauso wie „Pegida-Stichwortgeber“: die Masse der Pegida-Teilnehmer wird einen anderen Rumor im Kopf haben als die Kongressreferenten*→ Stichworte zu Referenten) -, sei die Frage gestattet, wem derartige Distanzierungen dienen?

Eins hat die Distanzierung zumindest bewirkt: Sie hat den bisher eher obskuren Kongress örtlich bestens bekannt gemacht und der rechtspopulistischen „Pro NRW“ ihre erste Presserwähnung beschert. Ob das kein Eigentor gewesen ist?

Das zweite Eigentor könnte die Wittener Politik sich einfangen, wenn diese Auseinandersetzung auch noch in den Verwaltungsrat des Kulturforums hinein getragen, der Kongress abgesagt wird, die Initiatoren sich einklagen oder auf Schadenersatz klagen und für das KuFo Kosten verursachend womöglich gewinnen würden.

*Stichworte zu den Referenten:

Karl Albrecht Schachtschneider (Auszug aus der WikipediA-Seite):
„Schachtschneider war Mitglied der SPD, der CDU sowie Gründungsmitglied der 1994 gegründeten Kleinpartei Bund freier Bürger, deren stellvertretender Bundesvorsitzender er war.[20] Bei der Europawahl 1994 trat er auf Listenplatz 2 an.[21] Nach einem halben Jahr trat er wieder aus. Er gehörte in dieser Zeit zu den „Auslandsfreunden der Haider-FPÖ“.[20] 2014 trat er zusammen mit Thilo Sarrazin in einem Werbefilm der FPÖ auf.[22] Außerdem ist er Berater der FPÖ-Abspaltung BZÖ[23] und wurde durch Klubobmann Josef Bucher in dessen „Lösungsteam“ berufen.[24]
In der Öffentlichkeit tritt er vor allem als Kritiker des europäischen Integrationsprozesses auf. So sieht er in der EU-Grundrechtecharta einen „undemokratischen Oktroi“[25] und warnte, sie könnte die Wiedereinführung der Todesstrafe ermöglichen.[26] Dies war einer der Inhalte seiner Verfassungsklage gegen den Vertrag von Lissabon, den das Lissabon-Urteil jedoch nicht aufgriff.
Während der Euro-Krise erklärte Schachtschneider 2010 den Euro, gegen dessen Einführung er 1998 geklagt hatte, für „gescheitert“.[27]
Anton Maegerle kritisiert im SPD-nahen Informationsportal Blick nach Rechts die Aktivitäten Schachtschneiders bei rechtspopulistischen und rechtsextremen Gruppen und Parteien. Er nannte unter anderen dessen Auftritte am 10. März 2009 bei einer Veranstaltung der Bürgerbewegung pro Köln, am 30. Januar 2009 bei einem Kongress der FPÖ, als Sachverständiger im Sächsischen Landtag auf Einladung der NPD, als Referent im Studienzentrum Weikersheim, bei einer Sommerakademie von Leserkreisen der Jungen Freiheit, bei einem vom Verein zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis ausgerichteten Kongress und Auftritte neben Rechtsextremisten bei diversen Burschenschaften sowie einen Artikel Schachtschneiders in der rechtsextremen Zeitschrift Die Aula 2006.[28] Maegerle schätzt Schachtschneider als „Grenzgänger zwischen Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus“ ein.[29]
Die Zeitschrift Cicero berichtete im September 2011 über einen vom Magazin Compact organisierten Auftritt Schachtschneiders in Berlin. Für Schachtschneider bewege sich Europa „auf eine Diktatur“ zu. Die Medien seien keine geeignete Opposition, einzig die Junge Freiheit sei noch unabhängig. Die Autorin Petra Sorge urteilte: „Wenngleich viele seiner Argumente auch von linken Europa-Kritikern vorgetragen werden könnten, sind Schachtschneiders Sympathien mit dem rechten Rand offenkundig“. In demselben Artikel stellt Sorge jedoch auch fest, dass laut Schachtschneider jeder Bürger das Recht haben müsse, „dass der deutsche Bundestag und natürlich der Bundesrat das Grundgesetz einhalten“.[29]
Seit 2011 ist Schachtschneider neben Harald Seubert und Jost Bauch Mitglied des Präsidiums des christlich-konservativen Studienzentrums Weikersheim,[30] das von Kritikern als ein Netzwerk der Neuen Rechten angesehen wird.[31] Schachtschneider unterstützt die eurokritische Wahlalternative 2013[32] und die aus ihr hervorgegangene Partei Alternative für Deutschland, ohne jedoch Mitglied zu sein.[33]
Schachtschneider gehört dem Kuratorium der konservativen medienkritischen Vereinigung Bürger fragen Journalisten an.[34]“

Eberhard Hamer (Auszug aus der WikipediA-Seite, Hamer ist übrigens Inhaber des Bundesverdienstkreuzes):
„Mehreren von Hamer gegründeten oder unterstützten Organisationen, darunter dem Mittelstandsinstitut Niedersachsen und der sog. Stimme der Mehrheit, werden rechtsextreme Tendenzen vorgeworfen. Das Mittelstandsinstitut und Hamer selbst in seinen Büchern führt z. B. die Finanzkrise auf angebliche Machenschaften der „Ostküste“ oder der „internationalen Hochfinanz“, der Rockefellers und Rothschilds zurück.[2][3] Eine Presseveröffentlichung im Jahr 2008 in dem Niedersächsischen Wirtschaftsjournal, in der Hamer „rechtsextremer Rhetorik“ und einer Nähe zu rechtslastigen Verschwörungstheoretikern bezichtigt wurde, wurde bereits im Jahr 2011 in einer Revisionsverhandlung gerichtlich nicht beanstandet. Michael Fürst, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hannover, kommentierte das Ergebnis diese Prozesses in Richtung Hamer: „Es gibt intellektuelle Brandstifter.“[4] In dem Artikel aus dem Jahr 2008 war unter anderem kritisiert worden, dass Hamer mit Jan Udo Holey zusammenarbeitete. Hamers Manuskripte seien auch über die „in der rechten Szene einschägig bekannte Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) in Hamburg“ verbreitet worden.[4]“

Andreas Popp (Auszug aus „www.psiram.com“):
„Der deutsche Unternehmer Andreas Popp (geb. 1961) bezeichnet sich selbst als „Erfolgsautor“, der zu Themen aus Politik und Wirtschaft „frappierende Ergebnisse jenseits des Mainstreams kommuniziert“. Popp lebt derzeit (2011) in Kanada auf der Insel Cape Breton Island („Cape Britain“) in Nova Scotia, wo er ein Grundstück besitzt. Er fällt durch rechtsgerichtete Ansichten und ein Faible für fragwürdige Pseudomediziner auf. Popp war zeitweise häufig in Fernsehinterviews zu Wirtschaftsfragen zu sehen, z.B. auf n-tv. Er trat jedoch auch in zwielichtigen Projekten wie Bewusst.TV von Jo Conrad, „infokriegernews“ (siehe Jens Blecker), oder der so genannten Antizensurkonferenz (AZK) des Schweizer Sektengründers Ivo Sasek auf.[1] Nach Saseks Worten sei „Klardenker“ Popp „Dozent für Makroökonomie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten“; er werde „verfolgt“ und habe inzwischen „alles verkauft“, um sich seinem Projekt Wissensmanufaktur zu widmen. Auf der gleichen AZK-Veranstaltung trat auch der Geschichtsrevisionist Gerd Schultze-Rhonhof auf, der davon ausgeht, dass der 2. Weltkrieg ursprünglich nicht von Adolf Hitler gewollt war. Popps Zinskritik ist nach eigener Aussage von Gottfried Feder (1883-1941) inspiriert, der 1923 am Hitlerputsch teilnahm und zeitweise wirtschaftspolitischer Sprecher der NSDAP war.
Bis 2010 war Popp Aufsichtsratsvorsitzender der L’or capital fine art AG (vormals Popp AG) in Nienburg (Niedersachsen), einem Anbieter von Edelmetall-Investmentfonds. Er ist Vorsitzender eines eingetragenen Vereins namens „Internationale Föderation für Humanökonomie“ in Walsrode. Die „Föderation“ ist in diverse Ressorts untergliedert. Diese werden jeweils von so genannten Senatoren geleitet, daher tituliert sich Popp auch als „Senator“. Manchmal wird er auch als „Senator für volkswirtschaftliche Zusammenhänge“ des „Justinian Orden International“ bezeichnet, einem in Nürnberg eingetragenen Verein.
Popp ist Anhänger einer absurden Verschwörungstheorie, der zufolge nicht näher benannte Flugzeuge (oder alternativ dazu Verkehrsflugzeuge allgemein) Giftwolken (Chemtrails) in der Atmosphäre verbreiten würden um einen klimatisch wirksamen Effekt zu erzielen.[2]
Der in diesem Artikel gemeinte Andreas Popp ist nicht mit dem gleichnamigen Politiker der Piratenpartei zu verwechseln.“