Glosse? Nein, sondern schlichte Fehlinformation
Am 14.3.15 versucht sich ein joko in der WAZ an einer Glosse (Wikipedia: Glosse = ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung, einer Zeitschrift und im Fernsehen), die angebliche Sprachblüten zum Objekt hat. Zitiert werden als Beispiele meine Äußerung im ASU, durch die Abschaffung der Baumschutzsatzung werde eine wichtige Säule des Baumschutzes angesägt, und eine Äußerung der Grünen, sie seien seit ihrer Gründung die inoffizielle Baumfäller-Hotline der Stadt Witten.
So what? Wo finden sich in den Formulierungen (Metapher bei mir, schlichte Information bei den Grünen) die Sprachblüten? Die einzige Sprachblüte produziert unser Sprachkünstler selbst in seiner Überschrift „Wenn einer am Baumschutz sägt“ – eine offensichtlich Verballhornung einer Formulierung und knarrende Katachrese (Wikipedia: Bezeichnung für eine semantisch unstimmige, zuweilen widersprüchliche Verbindung mehrerer sprachlicher Bilder in einer Texteinheit). Mein Eindruck: Da hat sich jemand etwas mühevoll zurecht gestoppelt. Von Witz und Satire keine Spur.
Viel problematischer als die pseudosatirischen Verrenkungen ist aber eine schlichte Fehlinformation.
Selbstverständlich ist im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz (ASU) etwas Wichtiges beschlossen worden (siehe dazu mein Beitrag „WBG-Antrag geht unter: Baumschutz in Witten wird nicht gecancelt“/13.3.15), nämlich die Generalattacke der WBG auf die Baumschutzsatzung und damit den Klimaschutz in Witten abzulehnen und eine Aktualisierung/Verbesserung der Satzung auf den Weg zu bringen.
Die Vermutung drängt sich auf, dass unser joko, der die öffentliche Sitzung bis zum Ende Ende mit verfolgt hat, entweder geschlafen hat oder für ihn Klimaschutz nicht den gleichen Stellenwert hat wie für mich, in diesem Fall glücklicherweise für die Grünen und – objektiv – für unsere Stadt. Ich fände das bedauernswert.