Klimaschutz: Eine semantische Unklarheit mit Folgen

In der Folge meines Beitrags „Klimanotstand: PR-Aktionen helfen nicht“/12.3.20 eine paar Worte zu einer semantischen Unklarheit bei der Rede über den „Klimaschutz“.

Das Wort Klimaschutz wird häufig verwandt für Maßnahmen, die vor den schädlichen Folgen der Klimakrise schützen sollen: also für Symptombekämpfung.. Ich bezeichne diese Maßnahmen als Defensivmaßnahmen (z.B. Infrastrukturinvestitionen in den Ausbau der Kapazität von Abwasserkanälen etc.).

Das Wort wird aber auch verwandt für Maßnahmen, die das Klima schützen, also eine weitere Erderwärmung durch Minderung des CO2-Ausstoßes dämpfen und/oder verhindern sollen: also für Ursachenbekämpfung und Therapie der Krise. Diese Maßnahmen können als therapeutische bezeichnet werden.

Trotz Identität des Wortes geht es um zwei unterschiedliche Ansätze des Schutzes.

Im ersten Fall wird die Klimakrise als Prozess vorausgesetzt. Es geht – nur – um Begrenzung der durch die Krise verursachten Schäden. Im zweiten Fall wird gründlicher angesetzt.

Selbstverständlich sind beide Ansätze wichtig, allerdings sollte aus meiner Sicht die Bekämpfung der Ursachen Priorität haben. Das hätte dann folgerichtig Auswirkungen auf die Priorisierung von Maßnahmen und die Verwendung knapper finazieller Mittel.